Das Steinbuch des Aristoteles : mit literargeschichtlichen Untersuchungen nach der arabischen Handschrift der Bibliothèque nationale / herausgegeben und übersetzt von Dr. Julius Ruska.

  • Aristotle.
Date:
1912
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Credit: Das Steinbuch des Aristoteles : mit literargeschichtlichen Untersuchungen nach der arabischen Handschrift der Bibliothèque nationale / herausgegeben und übersetzt von Dr. Julius Ruska. Source: Wellcome Collection.

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    so daß die Arbeiter nicht aufrecht stehen können, sondern auf dem Rücken oder auf der Seite liegend arbeiten müssen. Mitten durch die Gangmasse gelit eine Zone, die besseres Material liefert als die Salbänder, und dies wiederholt sich mehrfach bis zu einer innersten Lage, die „Stei'n“ genannt -wird. Auch die Zubereitung von Gips- und Kalkmörtel wird erwähnt. Obsidian, Bimsstein und vulkanische Tuffe sind samt ihren Fundorten ausführlich beschrieben, die Marmor- arteu werden neben anderen, mit eisernen Werkzeugen bearbeitbaren Gesteinen angeführt. Unter den Steinen, die vom Drechsler be- arbeitet werden, ist der Stein Magnetis, wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Silber bewundert, doch in keiner Weise damit verwandt — jedenfalls nicht der Magneteisenstein, aber vielleicht ein weiches Glimmer- oder Talkgestein, das wie der nachher genannte Stein von Siphnos, aus dem Gefäße gedreht werden, unserem Topfstein ent- sprechen mag. Von Steinen mit anziehender Kraft nennt Theophrast das Elektron, den Bernstein, der Strohhälmchen und Holzsplitter an- zieht, und das Lyngurion, das nach dem Arzte Diokles auch feine Eisen- und Kupferteilchen — /aXxbv xal ctor^pov eav Xeu-oc — in Bewegung setzt. Hier befinden wir uns einmal auf dem Gebiet der Mythe; denn dieses Lynguzfiou, der Luchsharn, ist von gelber Farbe, durchsichtig und kalt, „besser von wilden als von zahmen Tieren, besser von Männchen als von Weibchen, je nach der Art ihrer Nahrung und Körperbeschaffenheit trockener oder feuchter; Kundige graben ihn aus der Erde, in die ihn das Tier verscharrt, wenn es den Urin läßt.“ Nennen wir noch den Polierschiefer, w yXüipouGt ■zäq GcpaytSap, und den Probierstein, durch den der Feingehalt der Gold- legierungen erkannt wird, die Perle, die iv 6(jxpa(ip xivl entsteht, und die Koralle, die im Meer wächst, wie ein Stein ist, von roter Farbe, rund wie eine Wurzel^ so ist ziemlich alles erwähnt, was Theophrast im einzelnen oder gruppenw'eise zusammengestellt über die Steine berichtet. Nichts von fabelhaften Steinen, das einzige dem Diokles entlehnte Lyngurion und die „höchst wunderbare Kraft der gebärenden Steine — Avenn es Avahr ist —“ ausgenommen^; nichts A^on magischen Wirkungen der Steine; nichts von medizi- ’■ Plinius; Die Paeanitiden (dem „Adlerstein“ entsprechend) sollen schwanger werden und gebären und den Kreisenden helfen. I.vazwinl s. v. Judenstein (2): Würde man viele Stücke davon irgendwo eine zeitlang liegen lassen und nach 40 Tagen dahin zurückkehren, so würde man finden, daß sich ihre Zahl vermehrt hat. H. Petermann, Reisen im Orient, II., p. 132: In der Nacht gibt dieser Stein (Salbüch) einen Ton von sich und sie sagen, dies sei das Geschrei der Geburtsschmerzen oder der Kinder der Steine, da diese alle Nächte neue gebären.