Volume 1

Die Erkrankungen der peripherischen Nerven / von M. Bernhardt.

Bernhardt, M. (Martin), 1844-1915.

Date:: 1895-1897

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Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Erkrankungen der peripherischen Nerven / von M. Bernhardt. Source: Wellcome Collection.

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Personen (nicht durchweg) der grosse Gesässmuskel bei Eeizung der Ge- sässhaut (Glutäalreflex). Die beiden letzterwähnten Eeflexe werden, wenngleich kaum von besonderer Wichtigkeit, immerhin noch häufiger untersucht, als die durch Eeiben der Eichel beim Mann, der Clitoris bei der Frau zu erzielenden Eeflexe oder der Analreflex (Contraction des M. sphincter ani bei Eeizung der Haut des Afters oder seiner Schleimhaut). Unter dem Namen pilomotor oder goose skin- (Gänsehaut-) Eeflex hat J. Mackenzie endlich Erscheinungen an der Haut be- schrieben, welche entstehen, wenn man eine Hautstelle mit einem stumpfen Instrument drückt. Die am besten auf der Brust- und Bauchhaut darzu- stellenden, entweder auf den Ort des mechanischen Eeizes beschränkten oder auch sich weiter verbreitenden Erscheinungen bestehen in der Pro- duction der sogenannten »Gänsehaut« und des eigenthümUchen subjeetiven Gefühles, welches der also Untersuchte empfindet. Vom Orte der Eeizung- aus kann sich die reflectorische Wirkung auf die Haut sehr weithin ver- breiten, es tritt dabei eine gewisse von der Vertheilung der Hautnerven und der Contiguität ihrer centralen Ursprünge im Mark abhängige Eegel- mässigkeit zu Tage. Die Ausbreitung des Eeflexes kommt manchmal sehr schnell, manchmal aber auch so allmälig zu Stande, dass man sein Fort- schreiten mit den Augen verfolgen kann; die Gegend der Ohren, Hand- gelenke, Hände, Knöchel und Füsse zeigen den Eeflex nicht. Näher auf die interessanten Ergebnisse Mackenzie's einzugehen, ist hier nicht der Ort. Nur folgende Punkte seien kurz noch hervorgehoben. So beob- achtete Mackenzie bei Eeizung der oberen Partie der Brusthaut da.< Entstehen der Gänsehaut an bestimmten Eegionen auch des entsprechen- den xirmes; bei bestehender Anästhesie der Haut ferner überschreitet der Eeflex nur wenig die Grenze der normal empfindenden Hautstellen und tritt andererseits selir leicht dort auf, wo die entsprechende Haut- region mit dem in der Tiefe gelegenen, eventuell erkrankten Eingeweide (Herz, Magen etc.) in nervösem Connex steht. Der neuesten Zeit gehören noch zwei hier zu erwähnende Arbeiten an, von denen zunächst die Dinkler's sich mit den Bauchreflexen be- schäftigt. Bei Gesunden sind nach diesem Autor bei geeigneter Unter- suchung (Eeizapplieation im Epi-, Meso-, Hypogastrium, eventuell Leisten- gegend) auf jeder Seite des Bauches drei gesonderte Eeflexzuckungen auszulösen: der obere, mittlere und untere Bauchreflex. Der mittlere und untere gehören dem Gebiet des 10., 11., 12. Intercostalnerven und deren Eückenmarksabschnitten an, der obere dem des 9., vielleicht des 8. — Zerstörung der Hinterhörner oder einer schmalen Zone des Burdach'schen und Seitenstranges führen zum Erlöschen dieser Eeflexe. Je nach deui Sitz einer Querschnittsaffection des unteren Dorsalmarks iui Ursprungs- bereich der letzten Intercostalnerven erlischt der obere, mittlere oder