Anatomischer atlas der pharmakognosie und nahrungsmittelkunde / von dr. A. Tschirch ... und dr. O. Oesterle.

  • Tschirch, A. (Alexander), 1856-1939.
Date:
1900
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Credit: Anatomischer atlas der pharmakognosie und nahrungsmittelkunde / von dr. A. Tschirch ... und dr. O. Oesterle. Source: Wellcome Collection.

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    selten sind die Ölgänge in radialen oder radial - bogigen Eeihen angeordnet (Fig. 1), so dafs die Einde der Wurzel eine ge- flammte Zeichnung erhält, noch mehr ist dies im Ehizom der Fall. Bei diesem lassen sich schon ohne Lupe leicht die Bogenreihen der Ölgänge erkennen (Fig. 2). Das die Ölbehälter unmittelbar umgebende Eindengewebe pflegt dickere Wände zu besitzen als das übrige (Fig. 5 u. 7), ohne dafs man jedoch von „mechanischen Scheiden der Sekretbehälter reden könnte. Das Pulver. Im Pulver erkennt man leicht die zahlreichen charak- teristischen Stärkekörner (Fig. 9). Bringt man das Pulver in Chloralhydratlösung (5:2), so findet man sowohl zahlreiche Gefäfsfi-agmente, wie das dünnwandige Parenchym und Kork- zellen. Auch die gestreiften Fasern (Fig. 8) treten alsdann deutlich hervor und sind nicht zu übersehen. Rad. levistici. Liebstockwurzel, Racine Das primäi-e Wurzelbündel von Levisticum officinale Koch ist radial-diarch, wird aber schon sehr frühzeitig kolla- teral. Ebenso wird auch die primäre Einde durch koncen- trische Korkbildung im Perikambiam abgeworfen, so dafs be- reits bei einer 1 mm dicken Wurzel der perikambiale Binnen- kork zu äusserst liegt imd von der primären Einde nur noch Fetzen übrig geblieben sind, bei dickeren häufig nicht einmal diese. Eine ca. 5 mm dicke Wurzel, wie sie in der Droge sich reichlich finden, zeigt dalier einen deutlichen, ringsumlaufen- den Verdickungsring (Kambium) von nahezu kreisförmigem ümriss. In der aufsen stark zerrissenen sekundären Einde waltet das Phloemparenchym vor. Daneben finden sich, be- sonders in der inneren Partie, Siebelementt Dünnwandige, ein- bis zweireihige Eindenstrahlen durchziehen ziemlich ge- rade die Einde in radialer Eichtung. Den zwischen diesen lie- genden Eindenpartien (Siebteil) sind zahlreiche, sehr lange, in den inneren Partien 40—50, in den äusseren 70 (bis 160 mik) weite schizogene Ölbehälter eingebettet, die in ihrem Längs- verlauf ungleich weit sind und von einem zartwandigen Secernierungsepithel ausgekleidet werden. Sie enthalten äthe- de Liveche, Lovage Root. risches Öl, zeigen die resinogene Schicht und die innere Haut deutlich. Die Weite der auf weite Strecken hin in regelmässigen Eadialreihen angeordneten Elemente der sekundären Einde und der Ölbehälter nimmt von innen nach aussen kontinuier- lich zu. Der centrale Holzkörper -wird durch die beiden primären Markstrahlen in zwei Teile halbiert. Die letzteren laufen direkt auf die primäre Gefässplatte zu, deren Elemente sich von dem sekundären Holze durch geringere Weite unterscheiden. Das sekundäre Holz bildet die Hauptmasse des centralen Holz- körpers; er besteht aus zalüreichen (bei einer 5 mm dicken Wurzel ca. 30) Holzstrahlen, die durch sekundäre Markstrahlen voneinander getrennt sind. Die Gefässe sind durchweg netzleistenförmig verdickt, im Querschnitt rundlich-eckig> 25—70 mik weit, also etwa von der Weite der in den inneren Eindenpartien liegenden Ölbehälter. Stärke findet sich bei der im Herbst gegrabenen Wurzel in der ganzen sekundären Einde, im Holzparenchym mid den Markstrahlen des Centralcylinders. Eine im Frühjahr ge- grabene Wurzel war gänzlich stärkeleer. 1*