Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder.

Date:
1903
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Credit: Felix Hoppe-Seyler's Handbuch der physiologisch- und pathologisch-chemischen Analyse, für Aerzte und Studierende / bearbeitet von H. Thierfelder. Source: Wellcome Collection.

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    dem betreffenden Theilstrich gerade aufsitzt. Das Gefäss muss sich dabei ■in vollkommen verticaler Stellung, das Auge in gleicher Höhe mit dem Flüssigkeitsniveau befinden. Dasselbe gilt für das Ablesen des Flüssig- keitsstandes in Büretten. Die Eintheilung der Bürettenscala in ccm gestattet Voo ccm noch genau abzulesen. Ein möglichst genaues Ablesen ist durchaus erforderlich. Vor Beginn einer jeden Titrirung ist der Flüssig- keitsstand in der Bürette zu notiren. 4. Beim Füllen der Büretten ist darauf zu achten, dass alle Luft aus dem Gummiverbindungsstück und der Glasspitze entfernt wird. Man erreicht dies durch wiederholtes schnelles Oeffnen des Bürcttenhahnes. 5. Die Titrirungen mit Ausnahme derjenigen, bei denen der Gehalt schon annähernd bekannt ist, sind wiederholt auszu- führen. Die erste hat nur den Zweck einer Orientirung über die ungefähr nöthige Menge und wird deshalb ganz schnell ausgeführt. Man kommt bei Befolgung dieses Rathes trotz der Wiederholung schneller zum Ziel, als wenn man die Titrirlösung von vornherein so langsam zulässt, wie es nöthig ist, um nicht über das Ziel hinauszuschiessen. Bei der Alkali- und Acidimetrie ist nur eine Titrirung erforderlich, da man hier den Vortheil hat einen zugefügten Ueberschuss durch Zurücktitriren Avieder korrigiren zu können. 6. Die für eine Titrirung erforderliche ccm-Anzahl soll weder eine zu kleine noch eine zu grosse sein. Braucht man z. B. bei der Acidimetrie für 5 ccm einer Säure nur 2 oder 3 ccm eines Normal- alkali, so wiederholt man die Titrirung unter Benutzung der vielleicht vier- fachen Menge oder ist in einem anderen Falle nach Zufügen von 25 ccm die Endreaction immer noch nicht erreicht, so wiederholt man die Titri- rung ebenfalls, nachdem die Säure mit gemessenem Volumen Wasser ver- dünnt ist. Acidimetrie nml Alkalimetrie. Erforderliche Lösungen: n/^o Natronlauge, n/j^ Schwefelsäure und Indicatoren. 15. Indicatoren sind Farbstofflösungen, welche beim Uebergang der sauren in die alkalische Reaction und umgekehrt ihre Farbe ändern und dadurch die Endreaction angeben. Als solche kommen unter vielen andern in Betracht: Lacmustinctur, nicht geeignet für Titrirung von Phosphor- säure. Phenolphtalein (1 proc. alkoholische Lösung), für Ammoniak nicht geeignet. Rosolsäure (0,2proc. schwach alkoholische Lösung). Lacmoid- Malachitgrün (hergestellt durch Versetzen von 150 ccm einer gesättigten alkoholischen Lacraoidlösung mit 10—15 ccm einer 2 proc. alkoholischen Lösung von Malachitgrün). Die beiden letzten auch für Titrirung von Ammoniak geeignet. 16. Ausführung;' einer Bestimmung. Man fülle 2 Büretten, die eine mit n/io NaOH, die andere mit n/^o HoSO^, bringe ein bestimmtes Vo- lumen der auf ihren Gehalt an Säure zu bestimmenden Flüssigkeit z. B.