Über Gebärmutterblutungen und deren Behandlung mittels Styptol / von Gyula v. Elischer.

  • Elischer, Gyula.
Date:
1904
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Credit: Über Gebärmutterblutungen und deren Behandlung mittels Styptol / von Gyula v. Elischer. Source: Wellcome Collection.

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    Es wurde in der Regel dreistündlich eine Dosis verabreicht und danach etwas warmer aromatischer Tee (Pfeffermünze oder Kamille) zu trinken verordnet. Die Krankheitszustände, in welchen Styptol zur Ver- wendung kam, waren : Genitalblutungen ohne nachweisbare pathologisch-anatomische Ursache, ferner solche bei chronischer Anämie; Endometritis glandularis diffusa; Metritis chronica mit und ohne Subinvolutio uteri; Retroflexio Uteri; Klimakterium und endlich bei Geschwül- sten des Uterus. Wir lassen in Kürze die beobachteten Fälle folgen : Frl. V. J., 18^/ajährige kräftige Brünette, hat beinahe sämt- liche Kinderkrankheiten überstanden, war zudem etwas rhachitisch. Erste Menstruation mit I3V4 Jahren, dann dreimonatliche Pausen; mäßige drei- bis viertägige Blutung. Mit 16 Jahren wird die Periode sehr häufig und unregelmäßig (die Blutungen kommen zwischen 14 Tagen und 6 Monaten), Schmerzen in beiden Ovarialgegenden, in der Zwischenzeit schleimiger Ausfluß. Eisen-, Arsen-Ergotinpräparate von gar keinem Einflüsse auf den Zustand, Hydrastis von vorübergehend guter Wirkung, setzt jedoch die Eßlust herab und wird schließlich absolut abgelehnt. Das sonst äußerst liebenswürdige, lebhafte Mädchen wird beim Eintritte der Blutungen sehr verstimmt, überempfindlich, die Nieder- geschlagenheit geht in Schlafsucht über. Die Verhältnisse ändern sich mit einem Schlage, sobald die Blutung aufhört. Stypticin, während der Periode genommen, hält diese in Schranken, ohne jedoch auf die rasche Wiederkehr und die aufgetretenen Schmerzen von Einfluß zu sein. Am unglücklichsten fühlt sich Frl. V. wegen des schmierig-schleimigen Ausflusses. Die hochintelligente Patientin willigt in eine gynäkologische Untersuchung in Narkose ein, das Resultat ist negativ. Seit November 1903 wird Styptol verabreicht, erst in Pulvern, dann in Tabletten ; letztere werden bevorzugt. Erste Gabe am dritten Tage der Periode (dreistündlich ein Pulver). Diese endet am 5. Tage, war sehr stark, Ausfluß danach dauert acht Tage, ziemlich ausgiebig. Dann blutfreie Zeit (von 22 Tagen). Das nächstemal wird Styptol schon bei Beginn der Periode genommen, 3 — 4 Tabletten täglich, sie kürzen die Periodenzeit auf 6 Tage ab, Ausfluß sehr mäßig durch 4 Tage; das Styptol wird durch 3 Wochen weitergenommen, nächste Blutung nach 5 Wochen (37. Tag) ziemlich stark. Styptol dreimal täglich, eine Tablette reduziert die Blutung auf 3 Tage, kaum nennenswerter Ausfluß. Seitdem nimmt das Wohlbefinden zu. Die nächsten zwei Men-