Untersuchungen und beobachtungen auf dem gebiete der elektrotherapie / von Rudolf Brenner ... Vier abtheilungen in zwei bänden.

  • Brenner, Rudolf, 1821-1884.
Date:
1868-69
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Credit: Untersuchungen und beobachtungen auf dem gebiete der elektrotherapie / von Rudolf Brenner ... Vier abtheilungen in zwei bänden. Source: Wellcome Collection.

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    „Um die thierische (!) elektrische Materie der Zunge durch den Geschmack empfindbar zu machen, belegte man die Zunge mit Zinn oder (sie) Silber; Herr Volta soll aber gefunden haben, dass sich statt dieser Metalle (!) und überhaupt statt der besten sonst bekannten Leiter die reine Kohle am besten dazu schicke. Dieses tindet sich in einem Schreiben aus Pavia, welches iu No. 51 des InteUigenzblattcs der AlUj. Litt.-Zeitmig abgedruckt ist. Bey dieser Anwendung ist der Geschmack wie gewöhnlich sauer, wenn die Spitze der Zunge auf der Rühre liegt; alkalisch und bren- nend, wenn die Kohle von der Zunge geleckt wird. Dieser Erfahrung zufolge ist die Kohle auch dem Silber, Golde etc. bey den Versuchen über die Muskelzusammen- ziehungen vorzuziehen. Nach eben diesem Schreiben ist es Hrn. Volta auch geglückt, die Empfindung des Lichts auf ähnliche Art durch metallische Bewaft'nungen, wie die Empfindungen des Geschmacks hervorzubringen. Jetzt fulgt die Beschreibung des VoLTA'sclien Experiments nach dem Wortlaut des soeben citirten Textes, uud hierauffahrt Voigt fort: „Aus seinen Erfahrungen folgert Hr. Volta, dass die Metalle selbst die elektrische Flüssigkeit bestimmen, von einem Theile des Thieres zum andern zu gehen, ohne dass eine Anhäufung (ider ein Mangel der Flüssigkeit in diesen Theilen stattfinde, wie man nach Galvani annimmt. Er kann sonst nicht einsehen, warum es verschiedener metallischer Bewaffnungen bedürfe, wenn blos das Gleichgewicht der angehäuften Materien dadurch aufgehoben werden sollte. Endlich steht auch hier, dass Herr Fontana und Carradori sich schmeicheln demonstriren zu können, dass das Fluidum kein elektrisches, sondern ein anderes den Nerven eigenthümliches sey. Hr. Carradori hat darüber in diesem Jahre 4 Briefe an Hrn. Abt Fontana drucken lassen und dieser hat in einem kurzen, seit einiger Zeit bekannt gewordenen Briefe auch einiges da- gegen geäussert. Cavallo sagt: * „Bey fortgesetzter Berührung beyder Metalle dauert die Lichterscheinung nicht fort, sondern sie ist blos im Augenblicke der erfolgton Berührung bemerkbar. Auch HuMBOLiiT halieu wir in der ol)en ausgezogenen Stelle seiner Versuche etc. sich bei'eits mit Nachdruck dahin äussern hören, dass die durch Schliessung der Kette erzeugte Lichtempfindung während der Dauer der Schliessung verschwinde. Rittee glaubte dagegen auch am Sehorgan nachweisen zu können, dass die erregte Thätigkeit während des Geschlossenseins der Kette fort- dauere. Er sagt: ** „Man bringe eine Zinkplatte an den Augapfel, lege sie fest an, thue das Auge nicht zu, sondern halte es ofi'en und stet, bewege auch die Augenlider nicht, — zur Ver- meidung von Täuschungen nöthige umstände — dann bringe man eine Silberplatte, womit man die obere Fläche der Zunge belegt hat, ohne Zittern mit dem Zink in unmittelbare Berührung. In diesem Augenblick entsteht ein Lichtschein; diesen plötzlichen Uebergang nennt man Blitz; er unterscheidet sich aber von einem wirk- lichen Blitz darin, dass auf ihn nicht wieder die vorige Finsterniss folgt, sondern man * Vollständige Abhandluni/ der ilieoretisehen und praktisehen Lehre von der Elektricilät nebst eigenen Versuchen von Tihekius Cavallo. Aus dem Engl, übers. 4. Aufl Leipzis 1797, Bd. n, p. 288 ** Beweis, dass ein beständiger Galvanismus etc., p. 88.