Untersuchungen und beobachtungen auf dem gebiete der elektrotherapie / von Rudolf Brenner ... Vier abtheilungen in zwei bänden.

  • Brenner, Rudolf, 1821-1884.
Date:
1868-69
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Credit: Untersuchungen und beobachtungen auf dem gebiete der elektrotherapie / von Rudolf Brenner ... Vier abtheilungen in zwei bänden. Source: Wellcome Collection.

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    Aus diesem Giuiule liielt ich das Bestreben violer Elektrotlierapeuten, die physifilngischen Lehrsätze als eine Schablone zu benutzen, durch welche sie die Grundsätze ihi-er ]\Iethode einfach durchzeichnen, für unbe- rechtigt, inexakt und verderblich für die lüarheit des iirztlichen Handelns. Auch am menschlichen Körper gehen die elektrischen Erscheinungen mit Gesetzmässigkeit vor sich, und der Arzt ist im Stande, die verschie- denen Erscheinungen nach seiner AVahl hervorzurufen oder zu umgehen. Das Mittel hierzu ])ietet ihm die mit Sicherheit demonstrirbare Verschie- denheit der beiden Pole der Säule in ihrer Wirkung auf den menschlichen Organismus. Hierauf beruht das von mir befolgte elektrotherapeutische Verfahren, welches ich unter der Bezeichnung der polaren Alcfhode auszubilden mich bemüht habe. Die Fundumentalsätze derselben sind folgende: 1. Die Möglichkeit, einen elektrischen Strom in einer bestimmten Rich- tung durch einen Nerven oder Muskel des unverletzten menschlichen Körpers zu leiten, entljehrt zum Mindesten derjenigen Präcision und Zuverlässigkeit, welche sowohl das ärzthche als das leidende Publi- kum für eine darauf zu l)asirende Heilmethode beanspruchen dürfen. 2. Die physiologische Wirkung der beiden Pole ist ebenso verschieden als die cheiniscjie, und es kommt, bei ungleichnamigen Ansatz- punkten der beiden Elekti'oden, immer die Wirkung derjenigen vor- wiegend oder ausscldiesslich zur Erscheinung, welche dem physio- logisch differenten, dem erregbareren Ansatzpunkte entspricht. 3. Aus diesem Grunde wird man bei der Untersuchung und Behand- lung den das Object derselben bildenden Nerven möglichst miter den Einfluss derjenigen Elektrode zu versetzen haben, deren spe- cifische Wirkung dem Zwecke der Untersuchung oder Behandlung entspricht. 4. Die einzelneu Sätze der Lehre vom Elektrotonus können so lange nicht als Grundlage dei' elektrotherapeutischen Methode verwerthet werden, als wir sie nicht allgemein am Menschen darzustellen im Stande sind. Das W^esentliche dieses Verfahrens besteht, wie man sieht, in einer Selbstbeschi-änkung gegenüber den physiologischen Sätzen vom Elektro- tonus. Das Verfahren Ijietet Raum, um alle etwa hinzukommenden Er- kenntnisse von der Uebereinstimmung der elektrischen Reizerscheinungen am Menschen mit den am Froschnerven gewonnenen Gesetzen aufzu- nehmen und zu verwerthen. Einstweilen aber habe ich geglaubt, bei der praktischen Benutzung des Stromes über das, was mit Sicherheit und allgemein nachweisbar ist nicht hinausgehen, hisbesondere aber nicht nach der den Elektroden auf