Zur Symptomatologie und Therapie der Basedowschen Krankheit : Vortrag in der Gesellschaft für Heilkunde am 15. November 1888 / von Prof. Eulenburg.

  • Eulenburg, Albert, 1840-1917.
Date:
[1889]
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Credit: Zur Symptomatologie und Therapie der Basedowschen Krankheit : Vortrag in der Gesellschaft für Heilkunde am 15. November 1888 / von Prof. Eulenburg. Source: Wellcome Collection.

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    (600—10C0 m) zugleich den Vortlieil leichter Erreichbarkeit und guter Anstaltseinrichtungen darbieten; es mögen beispielsweise Andreasberg im Harz (G00 m); Aussee in Steiermark (657 m); Triberg (7C0 m), St. Blasien (772 m) und Schluchsee (952 m) im badisclien Schwarzwald; Kainzenbad (800 m), Oberstdorf (812 m) und Kreuth (862 m) in den bayerischen Alpen; Giess- bach (670 m), Schöneck (760 m) und Seelisberg (845 m) in der Schweiz namhaft gemacht werden. Ueber Wintercuren an hoch gelegenen alpinen Stationen (Davos, Maloja) bei Basedow'scher Krankheit fehlt es meines Wissens noch an jeder Erfahrung. Ueberhaupt ist ja die Klimatotherapie der Nerven- krankheiten leider noch eine „science ä faire; die naturgemäss begrenzte und mangelhafte Ausbeute individueller Erfahrung kann hier, wie so oft, für das Fehlen vereinter, nach dem gleichen Ziele gerichteter methodischer Bestrebungen nur nothdürftigen Ersatz bieten. Die klimatische Ein*iikung wird unzweifelhaft ergänzt und gesteigert durch den gleichzeitigen Gebrauch anderweitiger Cur- mittel, namentlich balneotherapeutischer, diätetischer und elektro- therapeutischer Heilverfahren. Was die balneotherapeutischen Proceduren betrifft, so empfehlen sich einerseits die leichteren Formen der Kaltwasserbehandlung (kühle Waschungen, Abreibungen, kurze laue Halbbäder; auch das Tragen des mit kühlem Wasser gefüllten Chapm an'sehen Rückenschlauchs mehrere Stunden täglich) — andererseits vor Allem die als kräftige „Tonica und Nervina bekannten Kohlensäurebäder, kohlensäurehaltigen Sool- und Stahlbäder. Sie müssen in indifferent warmer (35 — 37 C.) oder besser noch in etwas kühlerer Temperatur (30 —34 C.) und mit entsprechend kurzer Daner (8 — 10—12—15 Minuten) genommen werden. Ihre Wir- kung spricht sich besonders in Regulirung der Herzthätigkeit und allgemeiner Beruhigung aus; die excessive Puls- und Athem- frequenz wird herabgesetzt, Appetit und Ernährung gebessert, der Schlaf befördert, das Hitzegefühl, die psychische Erregung u. s. w. vermindert — Wirkungen, wie sie in allerdings noch höherem Grade und noch grösserer Constanz den hydroelektri- schen Bädern bei dieser Krankheit zuzukommen pflegen. Ich habe auf die Bascdow'sche Krankheit als Indication für den Ge- brauch der allgemeinen Elektrisation in Form hydro- elektrischer Bäder bereits in meiner monographischen Dar-