Der Baracken-Bau : mit besonderer Berücksichtigung der Wohn- und Epidemie-Baracken / von Walther Lange.

  • Lange, Walther.
Date:
1895
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Credit: Der Baracken-Bau : mit besonderer Berücksichtigung der Wohn- und Epidemie-Baracken / von Walther Lange. Source: Wellcome Collection.

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    ist selbstverständlich. Mittelst einer Drahtschlinge wird das Rohr von der Firstpfette aus gegen Herunterfallen gesichert. Das Oberdach erhält an der Durchdringungsstelle des Rohres eine ringförmige Blechscheibe von 10 bis 15cm Breite. Selbstverständlich sind alle Lüftungsausschnitte im Dache zuzustopfen, wenn strengere Kälte eintritt. Will man im Bedarfsfälle eine nachhaltigere als die Poren- lüftung erzielen, so schlägt man die Giebelgardine zurück. Mit 2 solcher einfacher Kanonenöfen hat man, wie schon vorher angedeutet, mit dem besten Erfolge 225cbm Barackenraum geheizt, warum sollte es da nicht möglich sein, 162,75 bis 189cbm Zeitraum genügend zu heizen? Wird der Kranke in dem dem Ofen zunächst stehenden Bette durch die strahlende Wärme belästigt, so muss man Ofenschirme anwenden, die aber Fiisse von 50cm Höhe aufweisen, weil andern- falls dem in Betracht kommenden Bette die so nothwendige Wärmezustraklung von unten entzogen würde. Ich will jedoch nicht unterlassen, im Allgemeinen darauf hinzuweisen, dass der Kanonenofen eine sehr schlechte Ofenkonstruktion darstellt und dass ich nur deshalb auf diesen hingewiesen, weil er überall leicht zu haben ist. Jedenfalls darf der Kanonenofen nur dann verwendet werden, wenn er im Feuerraum mit Chamotte ausgekleidet ist; eine alte Regel, dem Ofen nicht mehr Brennmaterial jedesmal zuzuführen, als dieser von Chamotte umschlossene Raum fassen kann, ist aber sehr zu beachten! Eine weit bessere Beheizung eines Zeltes lässt sich nach dem Vorgänge von Pirogoff durch eine Kanalheizung erreichen. Dass die Fussbodenheizung, wie sie uns im antik-römischen Wohnliause entgegen tritt, das zu erstrebende Ideal ist, will ich nur andeuten; in Folge dessen wird auch das, was diesem System ähnelt, mehr oder minder vortheilhaft sein. Die Ausführung dieser Art der Beheizung erfordert zunächst che Anlage zweier Feuerstellen, von denen je eine vor jeder Giebelwand anzuordnen ist. Eine noch viel leichter zu beschaffende und herzustellende Zeltkonstruktion hat Regierungs- und Baurath Dr. zur Nie den in seiner kleinen Schrift „Zerlegbare Häuser“ angegeben. Dieses Notkzelt (Fig. 5), welches Dr. zur Nieden in erster Linie für die Zwecke des Heeres konstruirt, ist eine höchst einfache und dabei zweckentsprechende Einrichtung. Das Zeltgerippe besteht aus Pfählen und Stangen, wie sie in einer Kiefern- oder Tannenschonung oder auch in jedem Laubholzwald leicht zu beschaffen sind. Die Pfähle sind 3m lang, 8cm dick, che Sparren aber 8m lang und 8cm im Mittel dick zu zu wählen. Für che Holme sind Stärken von etwa 6cm zu nehmen; sie können jedoch, da Längen von 15ra erforderlich, aus mehreren Theilen zusammengesetzt werden. Die Verbindungen erfolgen nur unter Zuhülfenalnne von Bindedraht; che Decke und che Wände werden am besten aus Segeltuch gefertigt; ist dasselbe nicht zur Stelle, so kann man auch getheerte oder auch ungetheerte Leinewand, leere Säcke, selbst Dach- pappe nehmen. Es sei jedoch bezüglich aller der Stoffe, welche wegen ihrer geringen Längen- und Breitenausdehnung viele Nähte erheischen, bemerkt, dass bei solchen zwischen den Sparren ein Netz von Stricken (starken Schnüren) herzustellen ist; bei Dachpappe wählt man Dachlatten. Bei der Herstellung des Zeltes werden zunächst che senkrechten Pfähle der Lang- wand in den Boden gesetzt, wobei man sich entweder eines Vorschlagpfahles oder eines Erdbohrers bedient. An den höchsten Punkten dieser Pfähle befestigt man mittelst Bindedrahtes che Holme. Dann verbindet man je 2 Sparren zu einem Paare