Die primären Geschwülste des Sehnerven ... / vorgelegt von Paul Braunschweig.

Braunschweig, Paul.

Date:: 1893

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Credit: Die primären Geschwülste des Sehnerven ... / vorgelegt von Paul Braunschweig. Source: Wellcome Collection.

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zum ocularen Ende der Geschwulst gesucht, dieser wurde in¬ dessen erst erreicht, nachdem auch der R. inferior noch ge¬ löst worden. Dann wurde längs der nun sofort constatirten beträchtlichen Anschwellung das derbe umhüllende Bindegewebe stumpf bis zum Foramen opticum abpräparirt, der Tumor frei¬ gelegt, mit der Scheere an beiden Enden durchschnitten und vollends ausgelöst. Der Augapfel lag jetzt, nur durch einen den R. internus einschliessenden Gewebsstreifen mit der Orbita in Verbindung, ausserhalb derselben. Die Reposition gestaltete sich ziemlich schwierig, da unter andauernder Blutung das Orbitalgewebe stark angeschwollen war. Auch nach Stillung der Blutung mit Eiscompressen ge¬ lang es nicht, den Augapfel bequem wieder einzubringen. Durch die Enge des Trichters und die noch immer nicht völlig sistirte Blutung wurde er immer wieder hinausge¬ drängt, und erst nach Anwendung einiger Gewalt gelang es, ihn so weit hinein zu pressen, dass wenigstens durch mehrere Suturen eine nothdürftige Vereinigung der Conjunctiva her¬ gestellt wurde. Zur Sicherung gegen erneutes Herausdrängen wurden auch die Lider mit starken Suturen ohne Wund- machung der Ränder vernäht. Verband. Der Verlauf der Heilung war zuerst über Erwarten günstig. Fieber und Schmerzen fehlten, eine wesentliche Lid¬ schwellung trat nicht auf. In den nächsten Tagen ging sogar die Spannung der Lider, die sofort nach Anlegung der Lid¬ nähte nicht unbedeutend war, zurück, und am fünften Tage konnten die Fäden entfernt werden. Der etwas weich ge¬ wordene Bulbus war überall eingeheilt, die Vortreibung viel geringer geworden; die Hornhaut zeigte sich oberflächlich ge¬ trübt, unempfindlich; mit dem Augenspiegel konnte deshalb nicht untersucht werden. Leider änderte sich dieses friedliche Bild nach etwa anderthalb Wochen. Ein kleines Geschwür der unteren Hälfte der Cornea kam trotz desinficirender warmer Umschläge, Atro¬ pin, Druckverband, noch abermaliger Verheftung der Lider, nicht zum Heilen, es nahm langsam an Grösse zu. Anfang December bemerkten wir ein schmales Hypopyon, das mit dem in Fläche und Tiefe sich ausbreitenden Ulcus wuchs. Als etwa 2/3 der Cornea in seinen Bereich gezogen waren und Perforation drohte, dabei die Consistenz des Bulbus ab¬ nahm, mussten wir die Hoffnung, das Auge erhalten zu können, aufgeben.