Hernia retroperitonealis : ein Beitrag zur Geschichte innerer Hernien / von W. Treitz.

  • Treitz, W. (Wenzel), 1819-1872.
Date:
1857
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Credit: Hernia retroperitonealis : ein Beitrag zur Geschichte innerer Hernien / von W. Treitz. Source: Wellcome Collection.

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    Was den Hydrops anbetvifFt, so ist nur der Fall der Beachtung werth, wenn sich bei vollkommener Verwachsung der Bruchpforte die Serum - Ansammlung auf den Bruchsack beschränken würde. Dieses ist um so eher denkbar, als, wie wir gesehen haben, dann gewöhnlich auch das übrige ausser- halb des Bruchsackes gelegene Bauchfell mit Adhäsionen be- deckt ist und so den Charakter einer serösen Membran ein- gebüsst hat. Bei einer solchen Constellation wäre die hydro- pische Flüssigkeit in einem grossen kugligen, in der Mitte der Bauchhöhle gelegenen Raum eingeschlossen, könnte sich bei veränderter Lage des Kranken nicht nach den tiefsten Stellen der Bauchhöhle senken — kurz der Zustand würde das Bild einer incystirten Bauchwassersucht darbieten und bei Weibern ohne Zweifel für einen Hydrops ovarii an- gesehen werden. Dieser Missgriflf wäre jedoch weniger leicht möglich, wenn sich von Gas ausgedehnte Darmschlingen an den höchst gelegenen Stellen der Cyste zeitweise bemerkbar machten. Nun bleibt noch eine Frage zu erörtern übrig, aber eine von der höchsten Wichtigkeit, nämlich: ob sich bei einer Hernia retrop. auch eine Incarceration er- eignen könne. Erwägt man die eigenthümlichen Verhältnisse, dass der Dünndarm bei einer Hernia retrop. eine enge Pfoi*te zu pas- siren habe, bringt man ferner die Beweglichkeit der Dünn- darmschlingen in Rechnung und zieht man endlich die Erfah- rung zu Rathe^ welche lehrt, dass bei Vorhandensein von Lücken und Löchern in den Gekrösen der Darm sich sehr gern incarcerire: so muss man im Allgemeinen zugeben, dass die Verhältnisse für eine Einklemmung zu günstig sind, als dass sie sich nie ergeben sollte. Schon der Umstand, dass eine Retroperitonealhernie nie reponirt werden kann, macht eine Incarceration derselben höchst wahrscheinlich.