Hernia retroperitonealis : ein Beitrag zur Geschichte innerer Hernien / von W. Treitz.

  • Treitz, W. (Wenzel), 1819-1872.
Date:
1857
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Credit: Hernia retroperitonealis : ein Beitrag zur Geschichte innerer Hernien / von W. Treitz. Source: Wellcome Collection.

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    hufeisenförmig in eine S-förmige Schlinge zusammenkrümmen, wobei die Flexura duod. jej. vor die rechte Niere zu stehen kommt. Beispiele davon sind die Fälle B. C. und D.; im Falle D. ist das Duodenalstück am längsten ausgefallen. Unter beiderlei diesen Verhältnissen kann aber der Dick- darm seine Drehung nach rechts nicht vollenden. Einmal steht ihm nicht bloss ein freies, an einem langen Mesenterium hängendes Darmstück entgegen, sondern es fallen auch alle mechanische Bedingungen zu seiner Rechtswendung hinweg. Das andere Mal kann er die Flexura duod. jejunalis, auf deren rechte Seite er gelangen soll, nicht erreichen, da sie selbst auf der äussersten Rechten Platz genommen hat — d. h. die Drehung der Mitteldarmschlinge reicht nicht hin, um den hin- tern Schenkel (Coecum) über den vordem (Dünndarm) zu bringen. Der ganze Dickdarm bleibt daher links vom Dünn- darm in der Stellung liegen, die er vor dem 3. Schwanger- schaftsmonat hatte, und später erst senkt sich der Blindsack in Folge des Wachsthums und nach der Geburt auch vermöge seiner Schwere gegen das Becken. Hiemit hätten wir zwei Umstände als Hindernisse für die embryonale Drehung des Darmkanals kennen gelernt und es ist wahrscheinlich, dass sie nicht die einzigen sind. Denn ich muss gestehen, dass mir die frühesten Entwicklungsverhältnisse des Duodenum wegen Seltenheit der Objecte nicht aus eigener Anschauung bekannt sind, und da auch die über diesen Ge- genstand in der Literatur niedergelegten Beobachtungen des wünschenswerthen Details und der nothwendigen Sicherheit ent- behren, um eine erschöpfende Theorie auf sie stützen zu kön- nen: so ist immerhin möglich, dass noch andere als die hier angeführten Umstände auf die Forraentwicklung des Duo- denum Einfluss nehmen. Als ausgemacht können wir aber jetzt schon annehmen, dass gewisse abnorme Gestal- tunffen des Duodenum für die Rechtswendung des Dickdarms ein unübersteigbares liinderniss abgeben.