Entwicklungsgeschichte des kaninchen-Eies / Von Th. Ludw. Wilh. Bischoff ... Mit sechszehn steintafeln.

  • Bischoff, Th. Ludw. Wilh. (Theodor Ludwig Wilhelm), 1807-1882.
Date:
1842
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Credit: Entwicklungsgeschichte des kaninchen-Eies / Von Th. Ludw. Wilh. Bischoff ... Mit sechszehn steintafeln. Source: Wellcome Collection.

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    Schleiden und Schwann für viele Falle nachgewiesenen Art und Weise, entwickelt, und daraus einen Schluss für die Natur des Keimfleckens zu bilden. Ich kann aber ebenfalls das Keimbläschen nicht für einen Zellenkern in Beziehung zur Dotierhaut als Zelle anerken- nen. Er ist und bleibt nun einmal ein Bläschen, und es würde schon allem Sprach- gebrauch entgegen seyn, einen Kern ein Bläschen zu nennen. Auch gleicht das Keimbläschen so vollkommen allen bei der weitern Entwicklung des Eies zum Vorscheine kommenden Zellen, dass es von diesen gar nicht zu unterscheiden seyn würde. Endlich Ist es ausgemacht, dass sich die Dolterhaut auf andere Weise um das Keimbläschen bildet, als dieses Schlei- den und Schwann für eine Zelle und Zellenkern angehen. Es sammeln sich zuerst die Dotterelemente, die den Inhalt der Zellenhaut ausmachen würden, um das Keimbläschen, und dann erst werden jene von der Dotterhaut umschlossen. So entsteht keine Zelle um einen Kern. So weit die Beobachtungen reichen, kann man nur Valentin und Henle beistimmen, dass Dotter und Dotterhaut Umlagerungshildungen um das Keimbläschen sind, welches letztere dann allerdings zu der secundären Bildung in das Verhältniss eines Ker- nes tritt, ohne indessen ein solcher zu seyn. Indessen scheint es mir noch dunkel, auf welche Weise die Dotterhaut oder Zona pellucida sich um die Dotterelemente anlegt. Es wäre noch immer möglich, dass auch sie sich durch Verschmelzung einer peripherischen Schichte von Zellen bildete, wie die Tunica propria des Follikels und manche andere später ganz structurlos erscheinenden Membranen. Rücksichtlich des Keimfleckes, so kann ich in ihm an und für sich nur einen Zellenkern erkennen. Allein es fragt sich sehr, oh er die solchen Zellenkernen bisher von Schwann und Schleiden zugetheilte Natur besitzt, ob er nämlich seine Pvolle ausgespielt hat, nachdem sich die Zelle, das Keimbläschen, um ihn gebildet, oder ob er für fernere wichtige Vei’änderungen bestimmt ist. Dieses muss die Beobachtung der fernem Entwicklung des Eies zeigen. Ich kann von derselben hier einstweilen nur das aussprechen, dass mir in der That Vieles dafür zu sprechen scheint, dass er nicht das Schicksal anderer ferner bedeutungsloser Zellenkerne hat, sondern zur Einleitung fernerer wichtiger Entwicklungsvorgänge bestimmt ist. Unter der grofsen Zahl der von mir untersuchten Eierstockeier vieler Säugethlere und des , Menschen habe ich mehrere Male Gelegenheit gehabt, ungewöhnlich gebildete und gestaltete zu sehen. Dahin gehören schon die oben erwähnten Formenverschiedenheiten des Dotters, welcher die Zona nicht Immer ausfüllt, nicht immer kugelig, sondern zuweilen biconvex oder biconcav ist, und mehrere Male in zwei und mehr Theile getheilt war. Wenn ferner die Elchen in der Piegel vollkommene Kugeln sind, so habe ich doch zuweilen auch ovale oder bimförmige, oder biscultförmig gestaltete gesehen, und zwar sowohl unbefruchtete im Eierstocke, als befruchtete im Eileiter. Endlich habe ich bis jetzt zweimal mit gröfster Sicherheit beim Kaninchen zwei Eier in einem Graafschen Bläschen gesehen, und zwar in derselben Membrana granulosa eingebettet, zum Beweise, dass sie nicht aus zwei verschie- denen Follikeln seyn konnten. v. Baer hat dieselbe Beobachtung einmal heim Hunde und wahrscheinlich auch beim Schweine gemacht (Epistola, p. 18.) und Bidder beschreibt so ehen (Müll er’s Archiv, 1842, p. 86.) mit grofser Sorgfalt eine gleiche Beobachtung