Mittheilungen über den Bildungsgang und die Wirksamkeit Werner Nasse's in der Psychiatrie : vorgetragen in der 43. General-Versammlung des psychiatrischen Vereins der Rheinprovinz am 22. Juli 1889 / von Dr. Hertz.

  • Hertz, Dr.
Date:
1889
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Credit: Mittheilungen über den Bildungsgang und die Wirksamkeit Werner Nasse's in der Psychiatrie : vorgetragen in der 43. General-Versammlung des psychiatrischen Vereins der Rheinprovinz am 22. Juli 1889 / von Dr. Hertz. Source: Wellcome Collection.

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    geschäfte, Dr. Peretti war ihm dabei ein treuer Helfer, die Correspondenz, den Empfang von Besuclien etc. wie frülier, emsig weiter. Er schien guten Mutlies zu sein. Die Aerzte dachten zuerst an eine Entzündung des Pe- riost's in der Tiefe. Gregen das Ende des Oktobers war es aber klar, dass der Altersbrand vorlag. Die zuneh- mende Verengerung der Schenkelschlagadern links konnte constatirt werden. Das Leiden machte langsame, aber stetige Fortschritte, und da es nicht zum Stillstande kam, musste von der Amputation Abstand genommen werden. Zum 6. November, dem Tage, mit welchem Nasse's 25jährige Wirksamkeit als Anstalts-Direktor hier am Rhein abschloss, war eine grössere Festlichkeit gej)lant, an wel- cher sich auch die Provinzial-Verwaltung betheiligen wollte. Eine kleine, auf das Anstaltspersonal beschränkte Fest- lichkeit fand statt, die grössere wurde verschoben in der Hoffnung, es könne dennoch Stillstand und Besserung ein- treten. Als sich diese trüglich erwies, brachte ihm eine Deputation unseres rheinischen Vereines, der am 21. No- vember tagte, die gebührende Gratulation dar nebst der Ernennung zum Vereins-Ehrenpräsidenten. Wir wurden herzlich empfangen, erfuhren kein Wort der Klage, nur Dank, Freundlichkeit und Gastlichkeit. Sein Aussehen war um diese Zeit keineswegs schlecht, obgleich der Schlaf und der Appetit mehr und mehr im Abnehmen und die Schmerzen im Steigen begriffen waren. Er fügte sich, wenn auch ungern, dem Gebrauche narkotischer Mittel. — Aber auch der Staat und die Provinzial-Ver- waltung ehrten ihn würdig bei dieser Gelegenheit. Vom Staate erhielt er den Kronenorden H. Klasse verliehen, und die Provinzial-Verwaltung erfreute ihn höchlich mit der Stiftung von 3000 M. auf seinen Namen, ihm die Art der Verwendung dieser Summe zu Krankenzwecken ganz anheim gebend. — Die allertreueste und aufmerksamste Pflege wurde ihm zu Theil. Seine durch und durch dank- bare, menschenfreundliche und sorgsame Natur trat immer wieder an den Tag, auch dann noch, als sich seine Klar-