Die Kostordnung der psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Halle-Wittenberg : für Aerzte und Verwaltungsbeamte / herausgegeben und erläutert von E. und Ed. Hitzig.

Date:
1897
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Credit: Die Kostordnung der psychiatrischen und Nervenklinik der Universität Halle-Wittenberg : für Aerzte und Verwaltungsbeamte / herausgegeben und erläutert von E. und Ed. Hitzig. Source: Wellcome Collection.

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    zu kleinen rieischportion für überflüssig erklären, so kann ich dies nicht für rationell halten, ich erblicke darin vielmehr keineswegs eine Verbesserung, sondern geradezu eine Verschlechterung der Kost. 2) Die Graubrotportion haben wir hiernach auf 3 75 g perKopfundTag festgesetzt. Hierdurch wird ein G-esamtquantum von 500 g, gleich demjenigen, welches Voit für den mittleren ar- beitenden Menschen fordert, erreicht. A priori hätte es also, da wir es im grossen ganzen nur mit ruhenden Menschen zu thun haben, überflüssig erscheinen können, einen so hohen Satz zu gewähren. Indessen hatte uns einerseits die Erfahrung gelehrt, dass der, nament- lich auf einzelnen Abteilungen stark schwankende Brotverbrauch ge- legentlich annähernd diese Höhe erreichen kann; andererseits beruht ge- rade die von uns angewendete Methode auf dem Prinzip unbe- schränkter Brotgewährung, während jeder Verschleuderung durch strenge Kontrolle vorgebeugt wird. Die Frage ist also, wie viel von der gewährten Brot- wirkucher portion thatsächlich verzehrt wird. Ungeachtet des nicht verbrauch, geringen theoretischen und praktischen Interesses, welches diese Frage darbietet, ist mir nicht bekannt, dass ihre Lösung in grösserem Mass- stabe unter Anwendung der erforderlichen Kautelen versucht worden wäre. Zwei Wege gab es hierzu, 1) die systematische Wägung der von einer grösseren Zahl der Verpflegten wirklich verzehrten Brotmengen; 2) die Division des Jahresverbrauches an Brot durch die Summe der im Jahre konsumierten Verpflegungstage. Bei der Beschreitung des ersten Weges musste auf die Heran- ^^unt^-^^ Ziehung der Kranken aus naheliegenden Gründen verzichtet werden; methode. dagegen konnte das Wartepersonal für diesen Zweck in vollkommen zureichender Weise herangezogen werden. Die angewandte Methode bestand darin, dass jeder der Wartepersonen täglich ein in geeigneter Weise bezeichnetes Brot zugewogen und der nicht verzehrte Rest am Abend zurückgewogen wurde. Ausserdem wurden die nicht ver- zehrten Reste jeder Geschlechtsabteilung gesammelt, auf die Zahl der beteiligten Wartepersonen repartiert und somit von deren Einzelver- brauch in Abzug gebracht. Das Körpergewicht der Beteiligten wurde regelmässig festgestellt und das ganze Verfahren, welches von dem Oberwärter und der Oberwärterin geleitet wurde, durch den Assistenz- arzt der ELlinik, Herrn Dr. Rheinboldt, stetig kontrolliert. Die Bestimmungen wurden bei dem männlichen und weiblichen Personal in etwas verschiedener Weise vorgenommen. Bei dem ersteren erstreckten sie sich auf 8 Tage. Während dieser Zeit wurde das Anfangsgewicht eines jeden der 11 Wärter und das täglich von ihnen verzehrte Quantum Graubrot festgestellt und tabellarisch (Tabelle I) aufgezeichnet. In einer zweiten Tabelle (Tabelle II) wurde