Gehirnpathologie / von C. v. Monakow.

  • Monakow, C. von, (Constantin von), 1853-1930.
Date:
1897
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Credit: Gehirnpathologie / von C. v. Monakow. Source: Wellcome Collection.

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    und unabhängig von einander, um später durch Entgegen- wachsen von Fasern, namentlich aus den Ganglien in das Medullarrohr, mit einander in enge Verbindung zu treten. Diese in so frühem Entwicklungsstadium zutage tretende Differenzierung und selbständige Weiterentwicklung der sensiblen Anlagen, der Sinnesorgane und des vegetativen Nervensystems einerseits, der motorischen Apparate und der übrigen nervösen Cen- tren anderseits ist von hoher principieller Bedeutung und eröffnet uns einen interessanten Einblick nicht nur in manche hirnanato- mischen Einrichtungen, sondern auch in den Mechanismus einer Reihe von erworbenen pathologischen Störungen. Namentlich weisen ge- wisse Missbildungen (Anencephalie, Cyclopie etc.) darauf hin, wie das im postembryonalen Leben eine so hervorragende ßoUe spielende Moment der AlDhängigkeit eines nervösen Centrums vom anderen, sowie des Zusammenwirkens und -Lebens mehrerer Ganglienleisto Medullär- Lamina (Absclmürung der Spinalganglien) rinne Cornea Medullarrohr Fiff. 2. Querschnitt diu-ch das Ectoderm eines Hühnerembrj^'os 26 Stunden nach der Be- brütung (nach M. Duval). Centren in der ersten Embryonalzeit kaum zur Geltung kommt, wie da vielmehr die verschiedensten differenzierten Anlagen jede ganz selbständig sich fortentwickelt und ihre Fasern nach einer be- stmimten Richtung auswachsen lässt, gleichgiltig, ob sie in der be- treffenden Richtung ihr Ziel erreichen kann oder nicht.--=) Nachdem sich das Medullarrohr durch eine Biegung in der Mittel- hirnblase nach vorn (d. h. ventralwärts) in zwei Arme, den Kopf- arm und den Rautenarm getheilt und so eine Retortenform an- genommen hat (Fig. 3), zeigen sich etwa in der vierten Woche theils em^^neue Ausstülpung des Vorderhirns, nämlich das sogenannte So wachsen z. B. bei der Amyelie die hinteren Wurzeln aus den Spinal- ganghen m den offenen und aller MeduUarrohrproducte baren AVirbelcanal in weiter Ausdehnung hinein und un^hüllen sich sogar mit Mark, unbekümmert öaiuber, dass sie nie mit spinalen Neuronen zusammentreffen werden. 1*