"Um 1860 siedelte R[einhardt] wieder nach Dresden über, wo seine Krankheit in so lähmender Weise hervortrat, dass er die letzten siebenzehn Jahre seines Lebens fast immer in dem Krankenwagen gebannt blieb. Sein grosses für den Holzschnitt gezeichnetes Blatt: "Der Löwe kommt"! (weniger populär ist sein "Doctor Eisenbart", Dresden bei Friedrich Tittel geworden) ist eine drastisch-muthwillige Komödie: Die Schreckensnachricht, dass aus einer Menagerie auf einem kleinstädtischen Jahrmarkte ein Löwe ausgebrochen sei, führt dem insgesammten Publikum in die Beine; Alles rennt, rettet und flüchtet in äusserster Hetz und Hast über einander, die heilloseste Angst und Verwirrung wird überall angerichtet, eine wahre Satyre auf die Kopflosigkeit, welche zuweilen wie eine durch die Presse verbreitete Panik oder ein tüchtiger Börsenschreck, die Menschen zu packen pflegt. Mitten im Bilde hat sich der Maler selbst angebracht, wie er in seinem Rollwägelchen mit contracten Gliedern hülflos sitzen bleibt."--Allgemeine deutsche Biographie, vol. 28 (1889), pp. 68-70