Ausführliches Lehrbuch der pharmaceutischen Chemie / bearbeitet von Ernst Schmidt.

Date:
1901
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Credit: Ausführliches Lehrbuch der pharmaceutischen Chemie / bearbeitet von Ernst Schmidt. Source: Wellcome Collection.

    49/820 (page 1179)
    nach Amylacetat riechende Flüssigkeit, die bei 173 bis 174° C. siedet. Specif. Gewicht 0,853 bei 20° C. Bei der Oxydation mit KMnO4 liefert es Aceton und Lävulinsäure (s. S. 911). Beim Erhitzen mit Chlorzink geht das Methyl- Hexylen-Keton in das bei 133° C. siedende Meta-Hydroxylol: C8H12, über. Ueber das Carvon: C10H14O s. S. 1001, über das Iron: C13H20O, den Laurineencamp her: C10H16O, das Fenchon: C10H16O, das Thujon: C10H16O, das Pulegon: C10H16O, dasCineol: C10H18O, welches als ein Lacton oder Terpenoxyd aufzufassen ist uud das Menthon: C10H20O, s. dort. 4. Zusammengesetzte Aether sind in kleinerer oder grösserer Menge in vielen ätherischen Oelen vorhanden. Am verbreitetsten ist der Salicylsäure-Methyläther: CeH4(OH)CO .OCH3 (s. S. 1074), der jedoch zum Theil nicht als solcher in den betreffenden Pflanzen präexistirt, sondern erst das Spaltungsproduct eines Glyeosides ist. Ueber das Vorkommen von Hexyl- und Octylestern s. S. 263 und 695. Ester der Benzoesäure finden sich im Ylang-Ylangöl und im Tolubalsamöl, Ester der Zimmtsäure im Perubalsam-, Tolubalsam- und Storaxöl. Auch die Terpenalkohole, das Linalool, das Geraniol und Menthol, kommen häufig in Gestalt von Estern, besonders der Essigsäure, in ätherischen Oelen vor. Die in den wässerigen Destillaten der ätherischen Oele häufig auftreteu- den kleinen Mengen von Ameisensäure, Essigsäure, Buttersäure, Baldrian- säure etc., sowie das Vorkommen von Methylalkohol in denselben, dürfte auf eine Verseifung von zusammengesetzten Aethern durch die Wasserdämpfe zurückzuführen sein. Das Gleiche gilt von dem Auftreten der Myristicin- säure: Cl4H28 0 2, im Iris- und Muskatnussöl, der Palmitinsäure: C16H3S02, im Arnikablüthenöl, Moschuskörneröl etc. 5. Phenole sind, zum Theil als solche, zum Theil in Gestalt ihrer Methyl- und Aethyläther, in vielen ätherischen Oelen beobachtet worden. Ueber das Thymol: C10H13.OH s. S. 998, über das Carvacrol: C10H13 • OH s. S. 1002. Chavicol: C9H10O, Anethol: O10H12O, Estragol: C10H12O, Eugenol: Cl0H12O2, Safrol: Cl0H12O2, Apiol: C12H1404 etc. werden später besprochen werden. C. Stickstoff- und schwefelhaltige Bestandtheile der ätherischen Oele. Ammoniak und Trimethylamin treten gelegentlich als Zersetzungs- producte bei der Darstellung der ätherischen Oele auf und gehen zum Theil in das wässerige Destillat über. Ueber das Vorkommen des Cyanwasser- stoffs vergl. S. 718, 725 und 1028. Indol: C8H7N (s. S. 1116), ist in ge- ringer Menge im Jasminöl, Skatol: C9H9N (s. S. 1117) im Zibeth, Anthra- nilsäure-Methyläther: C6H4(NH2)—CO. OCH3, im Neroliöl und im Jasminöl enthalten. Damascenin: C9HllN03, findet sich im Nigellaöl. Methylsulfid: (CH3)2S (s. S. 302), ist in kleiner Menge im amerikani- schen Pfefferminzöl enthalten. Ueber das Vorkommen von Vinylsulfid: (C2H3)2S und Allylsulfid: (C3H5)8S, in den Alliumölen s. S. 691, über sonstige Sulfide s. Zwiebel- und Asafoetida-Oel. Als Stickstoff- und schwefelhaltige Oele figurirt die Gruppe der „Senf- öle“, vergl. S. 767, 769 und 1057.