Beiträge zur Biologie der Spaltpilze / herausgegeben von M. Nencki.

Date:
1880
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Credit: Beiträge zur Biologie der Spaltpilze / herausgegeben von M. Nencki. Source: Wellcome Collection.

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    trinen der neneren Pathologie veranlasst, haben in Deutsch- land Billroth und Tie gel1) die These vertheidigt, dass im G-ewebe und Blute lebender gesunder Thiere Spaltpilzkeime vorhanden seien. Die Versuchsanordnung Tie gel’s war fol- gende: Die zu untersuchenden Organe oder durch einen glatten Messerschnitt getrennte Stiicke derselben wurden einem eben getodteten, meist durch die Carotis entbluteten Thiere entnommen, mogkckst rasch an einen vorher gut ausge- kochten Seidenfaden gebunden und in 110—115° heisses, gesclimolzenes Paraffin, je nach der Grosse des Stuckes lan- gere oder kiirzere Zeit eingetaucht. Nackdem das an der Oberflacke haften gebliebene Paraffin erkaltet war, wurde das Eintauchen wiederholt, das Praparat jedoch sehi' rasch wieder herausgenommen, um die anhaftende Paraffinkruste nicht wieder abzuschmelzen. Nur in der Absickt, die Pa- raffinkruste zu verstarken, wurde das Eintauchen noch einige Male wiederholt. Nackdem auch die letzte Schickt erkaltet war, wurde das ganze Praparat in eine grossere, eben im Erstarren begriffene (52° warme) Paraffinmasse versenkt mid mit dieser erkalten gelassen. Die so erhaltenen Klbtze wurden nach ihrem Erkalten eine bestimmte Zeit lang bei Temperaturen von etwa 30° aufbewahrt, dann zerscklageu und ihr Inhalt untersuclit. Das starke Briihen der Organe sollte die von Aussen her auf die Oberflacke aufgefallenen Iveime zerstoren, und auch solche, die moglickerweise in der Zeit von der Eroffnung des Thieres bis zuni Briihen schon bis zu einer gewissen Tiefe in das Organ eingedrungen sind. Es wurde nun folgendes allgemeine Resultat gewoimen. In Pankreas, Leber, Milz, Speicheldriisen, Hoden, im Muskel- fleisch und im Blut konnen sick, wenn die Klcitze in einer Temperatur zwischen 20 — 30° gestanden haben, in der an- gegebenen Zeit von 4—12 Tagen Bacterien entwickelt haben. Am haufigsten ist dies der Fall mit dem Pankreas und flnden sick in ihm auch verhaltnissmassig die meisten Bacterien; am seltensten und in der geringsten Anzahl flnden sie sick im Blute vor. 0 Virchow’s Archiv 80, 458.