Pseudarthrose der Tibia : Versuch der Heilung durch osteoplastik.

  • Gasser, Adelin.
Date:
1889
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Credit: Pseudarthrose der Tibia : Versuch der Heilung durch osteoplastik. Source: Wellcome Collection.

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    störungen der Knochen auftreten ^ und zwar findet ge- wöhnlich eine Verkürzung der Extremität statt, Ver- längerung selten. Ersteres findet sich meist da, wo die Erkrankung dicht am intermediären Knorpel sitzt. Letz- teres beobachtet man bei in der Mitte der Diaphyse sitzenden Prozessen. Zu erklären ist dies dadurch, dass das Knochenwachsthum ein nur appositionelles ist und das normale Wachsthum angeregt wird, wenn ein be- nachbarter Keiz durch eine dauernde Irritation eine ver- mehrte Hyperämie des intermediären Knorpels bewirkt. Nach Rigal und Viguel geht die Callusbildung überhaupt von der tiefsten, dem Knochen anliegenden Schicht des Periosts aus und liefert zunächst Knorpel. Bei Frakturen mit Eiterungen wird der Callus durch Ossi- fikation vom Grauulationsgewebe gebildet. Die zwischen Knochen und Periost liegende Zellenschicht wird durch eine Eiterung zerstört. Lässt man einen leichten Reiz auf das Periost einwirken, so bildet sich unter dieser .Stelle eine direkte Knochenbildung. Tritt aber bei einer Fraktur sehr starke Eiterung ein, so ist nur da eine Callusbildung zu konstatiren, wo der Knochen von Eiterung ganz verschont bleibt. Dieses Verhalten erklärt sich aus der Zerstörung des Periosts oder des subperiostalen Gewebes durch die Eiterung. Nach Bonome erhält man nach totaler Abtragung des Periosts keine Regeneration, die Knochensubstanz wird nekrotisch, mit Ausnahme wo sichGefässverbindungen mit der Nachbarschaft befinden; daselbst rarifiziren sich die oberflächlichen Knochenschichten, und die Knochen- zellen transformiren sich in Osteoplasten, die neue Kno- cheublättchen bilden. Die eigentliche Knochensubstanz ohne Mark und Periost kann ebenfalls vermöge ihrer Osteoplasten zur Bildung von Knochenbälkchen beitragen.