Die Diagnose des Carcinoma ventriculi / von Carl Klieneberger.

  • Klieneberger, Carl, 1876-
Date:
1912
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Credit: Die Diagnose des Carcinoma ventriculi / von Carl Klieneberger. Source: Wellcome Collection.

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    während vermehrte Magenperistaltik bei Pylorustumoren beobachtet wird (Schmieden). Antiperistaltik, die zuerst von Holzknecht gesehen wurde, soll typisch für eine Pylorusstenose, mitunter sogar das erste Zeichen dieser Affektion sein. Diese Angaben bedürfen durchaus noch der Bestätigung. Die Feststellung von Absonderheiten der Öso¬ phagusperistaltik erscheint für die Diagnose von Kardiatumoren einst¬ weilen überflüssig. Ganz abgesehen davon, daß unsere Kenntnisse über die normale und pathologische Peristaltik der Speiseröhre noch recht dürftig genannt werden müssen, genügt die Durchleuch¬ tung nach Verabreichung eines Wismutbolus und die Beobachtung des Schluckaktes, um Störungen des Speisedurchtrittes zu erkennen. Besteht eine Passagestörung an' der Kardia, so resultiert ein ganz charakteristisches Bild (Liegenbleiben des Bolus, Tanzen des Bolus oberhalb der Stenose). Über die Art der Störung freilich geben Durchleuchtung und Photographie in der Regel keinen Aufschluß. So wichtig die Durchleuchtung und Betrachtung des Schirmbildes nach Darreichung von Wismutbissen, -brei, -pillen oder -kapseln für die Beurteilung der Kardiapassage ist, so wertlos sind analoge Unter¬ suchungen der Prüfung der Pylorusdurchgängigkeit (Tornai u. a.). Die Besichtigung des ruhenden Schirmbildes gestattet weiter Beob¬ achtungen des Verhaltens der Magenblase sowie Palpationsunter¬ suchungen. Veränderungen der Gestalt der Magenblase sind bei Kardia- und Fundustumoren beschrieben. Die Palpationsuntersuchung vor dem Leuchtschirm gestattet die Beweglichkeit des Magens (Ad¬ häsionen) zu prüfen, sowie festzustellen, ob scheinbar unfüllbare Ab¬ schnitte auch bei Knetung unfüllbar bleiben (Holzknecht, Jonas, Goldammer, Schlesinger, Chilaiditi u. a.). Die Verschiebung der Füllungsmassen in die höheren Magenteile kann gelegentlich sonst entgehende Füllungsdefekte zur Darstellung gelangen lassen (Holz¬ knecht). Den besonderen Wert, den die Wiener Schule der Leuch¬ schirmuntersuchung für die Differentialdiagnose „extraventrikulärer und intraventrikulärer Tumoren“ beilegt, können wir nicht anerkennen. Der Kliniker wird in der Regel die Röntgenuntersuchung überhaupt entbehren können. In zweifelhaften Fällen genügt neben der Anwen¬ dung anderer klinischer Methoden die Radiographie. Neben den bisher besprochenen Veränderungen und Besonder¬ heiten des Schirmbildes, wie sie durch Tumoren bedingt werden, sind sichere Zeichen einer Geschwulst (ceteris paribus) Schattenausfall im Füllungsbilde, Unfüllbarkeit von Magenteilen, Ausstülpungen und Kon¬ turänderung der Schattenbilder. (Diese Besprechungen fußen u. a. auf der Röntgenuntersuchung von ca. 100 Fällen von Magenkarzinom.) Nach Faulhaber ist Voraussetzung dieser Phänomene ein Tumor-