Die periodischen Psychosen : eine klinische Abhandlung / von Ludwig Kirn.

  • Kirn Ludwig, 1839-1899.
Date:
1878
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Credit: Die periodischen Psychosen : eine klinische Abhandlung / von Ludwig Kirn. Source: Wellcome Collection.

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    Verzernmgen). Endlich — durch die Erscheinungen der ersten Periode — Rückkehr zu relativ geordnetem Zustand. Soma- tische Anfalls-Symptome: kleiner frequenter Puls, Ueberwiegen des Carotiden-Schlags; Kopf roth und heiss, Augen glänzend und hervorgetrieben, Pupillen eng, schwer beweglich. In den Intervallen — relative geistige Freiheit, aber keine Krankheitseinsicht, etwas Abspannung, ruhige Gefässthätigkeit, guter Schlaf. Jahre lang wiederholten sich die Anfälle, in allen ihren Erscheinungen vollkommen gleich, aber ohne präcise Regel- mässigkeit, in einer durchschnittlichen Dauer von 12—14 Tagen, auf welche ruhige Intervalle von meistens 16—20 Tagen folgten. Seit Ende der 50er Jalu-e wurden die Anfälle kürzer und milder, die letzten nur noch auf Redseligkeit, Geschäftigkeit etc. beschränkt — bei erhaltener freundhcher Stimmung. 1861 aus der Anstalt entlassen ■— im Zustande der Hei- lung mit Defekt. Die früheren Anfälle waren noch einige Zeit durch Rudera, d. h. leichte Erregungs-Zustände, angedeutet, die aber auch später schwiegen. Die gesetzte geistige Schwäche hat sich im Laufe des folgenden Jahres auch in dem Maasse gehoben, dass regelmässige geistige Beschäftigung wieder er- möghcht und die verhängte Curatel wieder aufgehoben wurde. Beobachtung XII. Nach mehreren längeren und unregehnüssig verlaufenden Tohsuchts-Anfallen — Äusbildniig einer ziemlich regelmässigen Periodicität — kurzer maniakalischer Faroxysmen mit schwe- rer Beivussiseins-Störung; nach 2 Jahren allmälige Ahnahme, später völliges Ausbleiben der Anfälle. Genesung mit Defekt. Martin B., lediger Kaufmann, geboren 1835. Vater und Grossvater waren reizbare, heftige Naturen, die beide an Apo- plexie starben; ein Vetter endete durch Selbstmord.