Die Entstehung der kongenitalen Atresie der grossen Gallengänge : nebst Bemerkungen über den Begriff der Abschnürung / von Rudolf Beneke.

  • Beneke, Rudolf, 1861-1945.
Date:
1907
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Credit: Die Entstehung der kongenitalen Atresie der grossen Gallengänge : nebst Bemerkungen über den Begriff der Abschnürung / von Rudolf Beneke. Source: Wellcome Collection.

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    mit einer etwa durch den pathologischen Abfluß der Qallenbestandteile durch die Lymphbahnen veranlaßten Reizung zusammenhing. An Leberhilus hörte sie auf; irgend eine festere Bindegewebemasse fehlte in der ganzen Strecke bis zum Duodenum hinab, wie ich mich genau zu entsinnen vermag, vollständig. — Die Vergrösserung der Milz konnte gegenüber der Tatsache des chronischen schweren Ikterus nicht als Anhaltspunkt für die Diagnose auf Syphilis gelten. Von den übrigen Befunden sei noch einmal auf die vollkommene Acholie des schlecht verdauten Darminhalts hingewiesen; auch das Fehlen von Blutungen war nicht uninteressant. Als weiteren negativen Befund von Interesse möchte ich noch den Zustand des Gehirns erwähnen; Herderkrankungen, wie sie bei schwerem septischem Ikterus neonatorum so häufig in Form von kleinen Erweichungen Vor- kommen^), fehlten ebenso vollständig wie jene eigentümliche ikterische Localisation, welche Schmorl unter dem Namen des Kernikterus beschrieben hat, und von der ich jüngst einen neuen Fall beobachten konnte.'“^) Für die Genese dieses rätsel- haften Kernikterus, d. h. der spezifischen Färbung ganz scharfbegrenzter Nerven- kerne, namentlich in der Medulla oblongata (sensible Kerne) und im Großhirn (Cornu Ammonis, Luys’scher Körper) ist dieser negative Befund insofern von Bedeutung, als er lehrt, daß auch der schwerste anhaltende aseptische Ikterus nicht im Stande ist, durch intravital erzeugte Nekrosen oder gar durch Leichenimbibition jene spe- zifischen Färbungen ohne weiteres zu erzeugen. In keinem der anderweitig mit- geteilten Fälle von Gallengangsatresie ist etwas ähnliches mitgeteilt worden; aller- dings habe ich auch in keiner Beschreibung den Gehirnbefund ausdrücklich erwähnt gefunden. Zeitpunkt der Erkrankung. Bedeutungsvoll für die Frage, wann der Verschluß der Gallenwege statt fand, erscheint in meinem Fall die Angabe, daß der Ikterus schon bei der Geburt bestanden habe. Dieser Befund kehrt bei der Mehrzahl der Fälle wieder (Heschl, Geßner, Mohr, Westerman (I), *Michael, Nunneley, Roth, Binz *I und *11, Griffith, Henoch, Harley, Romberg und Henoch, Feer, Hobson, Legg, *Freund, Hennig I und *11, Meyer, Bushneil, Cursham, Rolleston und Hayne, Oxley, Kynoch, *Gibbes, *Glaister, Roß, 1) Birch-Hirschfeld, in Qerhardt’s Handbuch d. Kinderkrankh. IV. 2. 2) Münch, med. Wochenschr. 1907.