Die functionen des centralnervensystems und ihre phylogenese / von J. Steiner.

  • Steiner, I. (Isidor), 1849-1914.
Date:
1898
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Credit: Die functionen des centralnervensystems und ihre phylogenese / von J. Steiner. Source: Wellcome Collection.

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    Zur bequemeren Beurtheilung stelle ich das experimentelle Material in Kürze für den Leser nochmals zusammen, nämlich: 1. o 3. 4. ö. 6. So lange die oben genannten Tliiere sich unthätig verhalten oder sich auf fester Unterlage bewegen (kriechen), bleibt ihr Gleichgewicht ungestört trotz Entfernung beider Seh - und Hörorgane. Wenn man bei Pdlaemon, Mysis, SquiJJa die Sehorgane allein oder die Gehörorgane (Otocysten) allein entfernt, bleibt das Gleichgewicht ebenfalls ohne Störung für Kriech- wie für Schwimmbewegung, d. h. für jede beliebige Bewegung. Wenn man bei den eben genannten Crustaceen Augen und Ohr en in beliebiger Reihenfolge zerstört, treten schwere Gleichgewichtsstörungen in den Schwimmbewegungen auf. Wenn man unter den Crustaceen bei Polybius und unter den Mollusken bei Octopus die Otocysten allein entfernt, so treten Gleichgewichtsstörungen für die Schwimmbewegungen auf, welche durch Entfernung der Augen noch vermehrt werden. Die alleinige Entfernung der Augen macht bei diesen Thieren keine Gleichgewichtsstörungen. Einseitige Entfernung der Augen oder Ohren oder beider zugleich macht in keinem Falle Bewegungsstörungen. Hieraus folgt: 1. Die Ruhelage, sowie die Kriechbewegungen aller genannten Tliiere sind in ihren Gleichgewichtsverhältnissen durchweg unabhängig von Auge und Ohr. 2. Die Schwimmbewegungen der oben genannten Crustaceen (mit Ausnahme von Polybius) sind in ihren Gleichgewichtsbedin- gungen abhängig, ganz gleichwerthig, von Auge oder Ohr. 3. Bei Polybius (Crustaceen) und bei Octopus (Mollusken) sind die Schwimmbewegungen in ihren Gleichgewichtsbedingungen vornehmlich abhängig von den Otocysten, welche dem Auge in dieser Function weit überlegen sind, obgleich das letztere nicht ganz ohne Bedeutung ist. Wie man sieht, kommt den Otocysten eine Bedeutung zu nur für die Erhaltung des Gleichgewichtes des in rascher Bewegung (Schwimmen) begriffenen Thier es, und auch hierbei ist ihre Be- deutung keine absolute, wenn man erfährt, dass die grosse Gruppe der Insecten mit Einschluss der sehr rapiden 1 Heger gar keine Oto- cysten besitzt.