Das Verhalten des Cervix uteri wahrend der letzten Schwangerschaftsmonate / von A. Martin.

  • Martin August, 1847-1933.
Date:
1877
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Credit: Das Verhalten des Cervix uteri wahrend der letzten Schwangerschaftsmonate / von A. Martin. Source: Wellcome Collection.

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    von Beobachtungen an 80 Fällen eine irgend nennenswerthe Ver- kürzung des Cervix während der Schwangerschaft nicht gelten lassen; er kommt zu dem Schluss: dat de portio vaginalis, en het Collum uteri, wat de lengte betreft, in de swangershap geene ver- andering ondergaan. — Dagegen soll Alles, was den Uterus nach oben oder die Vaginal-Wand nach unten bewegt, die Vaginal-Por- tion kürzer erscheinen lassen. — Lott*) ist bei seinen gleichfalls sehr ausgedehnten Untersuchungen über den Cervix im Wesent- lichen zu den Müller'scheu Anschauungen gekommen; auch er anerkennt neben der scheinbaren eine wirkliche Verkürzung, die bald partiell durch Verwendung der Masse der vorderen Cervix- Hälfte im untern Uterinsegment, bald total durch Dilatation des Cervicalcanales entsteht; endlich soll sich die Basis des Cervix in Folge der Einbeziehung seines Gewebes in das untere Uterinsegment verbreitern. Während nun besonders durch die erschöpfenden Arbeiten von Müller und Lott die Frage nach dem Verhalten des Cervix am Ende der Schwangerschaft in befriedigender Weise beantwortet zu sein schien, auch die Lehrbücher die Schlusssätze dieser Arbeiten aufgenommen hatten, ist, soweit mir bekannt ge- worden, in der allerletzten Zeit dieser Gegenstand von vier ver- schiedenen Seiten wiederum eingehenden Untersuchungen unterworfen worden. Litzmann **) legt bei der Beurtheihmg des Befundes an 132 Schwangeren besonderes Gewicht darauf, dass in den letzten Mönaten die Eröffnung und Entfaltung des Cervix sowohl vom inneren als vom äusseren Muttermimd aus erfolge. Bei Ip. hat er den äusseren Muttermund bis in die letzte Zeit der Schwanger- schaft kaum für den Finger durchgängig befunden, bei Plp. da- gegen schon nach der 33. Woche, und hält er diese Erscheinung für eine Folge des Zuges der Vagina. Den Cervicalcanal fand Litzmann bei Plp. häufiger durchgängig als bei Ip., bei diesen erst von der 36. Woche der Schwangerschaft an. Ist aber der Canal bei Ip. durchgängig, dann soll er in Folge der grösseren Wandspannung des Uterus der Erstgebärenden und des früheren Eintritts von Contractionen bei diesen in der Regel weiter sein als wie bei Plp. Ueber das Resultat, welches Breisky aus seinen Untersuchungen gewonnen, kenne ich nur die kurze Mittheilung, *j Zur Anatomie und Physiologie des Zervix uteri. Eilanpcn 1872. ■■*) Archiv f. Gynäkologie. Bd. X. S. IIS. 1S7G.