Die Ergebnisse der Immunitätsforschung bei den bosärtigen Tumoren / von Carl Lewin.

  • Lewin, Carl, 1876-1930.
Date:
[1909 or 10]
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Credit: Die Ergebnisse der Immunitätsforschung bei den bosärtigen Tumoren / von Carl Lewin. Source: Wellcome Collection.

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    ^yceteii gewonnen hat. Injektionen dieses Serums sollen bei geschwulst¬ kranken Hunden eine eklatante Heilwirkung hervorgerufen haben. Ich kann mich von der Richtigkeit dieser Angaben nicht überzeugen. Die von panfelice geheilten Hundesarkome sind außerordentlich hinfällige Gebilde, Üie, wie Untersuchungen von Sticker zeigen, durch die mannigfachsten Einwirkungen beeinflußt werden können. Bei dem von ihm als Heilungs- Prozeß aufgefaßten Vorgänge in einem Maumakarzinom sehe ich lediglich tegressive Veränderungen, die sich auch normalerweise in den Mamma¬ tumoren der Hunde abspielen, wie ich wiederholt zu beobachten Gelegen¬ heit hatte. Allen diesen durch angeblich spezifische Sera erzielten Heiler¬ folgen kann also eine Beweiskraft nicht zugesprochen werden. Die Ver¬ suche sind zu wenig zahlreich, die Beobachtungen zu dürftig, als daß tnan ernstlich mit diesen Heilseris bei einer Therapie der bösartigen Ge¬ schwülste zu rechnen hätte. Ebensowenig wie die Versuche mit nicht ezifischen Parasiten haben die Arbeiten mit spezifischen Parasiten fmmunitätserscheinungen nach Analogie der im Verlaufe von Infektions¬ krankheiten beobachteten bei der bösartigen Tumoren von Mensch und jPier erkennen lassen. — I Weniger ergebnislos sind diejenigen Arbeiten geblieben, welche die (oreschwulstzellen selbst zur Erzielung immunisatorischer Effekte benützten, pie haben eine Grundlage in den Versuchen v. Dungerns, welche uns keigten, daß die bei der Hämolyse beobachteten Vorgänge an den roten Blutkörperchen auch bei Epithelzellen (Flimmerepithelien) zu erzielen sind, daß es gelingt, gegen Epithelien im Tierkörper spezifische Substanzen, Cytolysine, zu erzeugen. Diese Cytolysine sind allerdings nicht streng Spezifisch, da sie auch hämolytisch wirken. Indessen überwiegt die W^irkung auf die Epithelien doch ganz erheblich diejenige auf die roten Blutkörperchen und man konnte somit hoffen, ein spezifisch auf die Pumorzellen wirkendes cytolytisches Serum herzustellen. Freilich sind die erwarteten Erfolge beim Menschen in nennenswertem Umfange nicht üngetreten. Richet und Hericourt spritzten Tieren den Preßsaft von Tumoren ein und glaubten mit Serum dieser Tiere eine günstige Beein- lussung von malignen Geschwülsten erzielt zu haben, was sich allerdings in der Folge nicht aufrecht erhalten ließ. v. Leyden und Blumenthal wandten sowohl aktive als auch passive Immunisierungsversuche an. Zur iktiven Immisierung machten sie Injektionen von Säften, die aus kreb- ügen Tumoren hergestellt waren, ohne erheblichen Effekt. In ausge¬ dehnterem Maße aber verwendete v. Leyden die passive Immunisierungs- tnethode, indem er das Serum von Tieren, die monatelang mit Injektionen von. Krebszellen vorbehandelt waren, zu therapeutischen Zwecken inji¬ zierte. Ein eklatanter Erfolg blieb aus, wie auch von Leyden selbst unumwunden zugesteht. Das lag an vielen Umständen, unter denen be¬ sonders der zu weit vorgeschrittene Krankheitsprozeß eine wirksame Therapie unmöglich machte. Immerhin gelang es v. Leyden doch,