Kurzgefasstes Lehrbuch der mikroskopisch-gynäkologischen Diagnostik.

  • Amann, Josef Albert, 1866-1919.
Date:
1897
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Credit: Kurzgefasstes Lehrbuch der mikroskopisch-gynäkologischen Diagnostik. Source: Wellcome Collection.

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    werden könneia). Der Inhalt ist meist wässerig, hämorrhagisch und roth bis braunschwarz verfärbt. Diese regressiven Vorgänge sind jedoch nicht von langer Dauer, indem rezessive gewöhnlich schon bald an der Oberfläche des so veränderten Tumors starke morphose. Verwachsungen mit den umgebenden Organen besonders mit der Darmserosa eintreten. Die Entstehung dieser Verwachsungen ist wohl so zu denken, dass die beim Gewebszerfall entstehenden chemischen, protein artigen Substanzen chemotactisch Leukocyten aus den anliegenden Organtheilen an- locken; das hiebei entstehende Exsudat organisirt sich durch Herein sprossen von Gefässen aus den gesunden Organtheilen und es bilden sich intensive Verwachsungen aus. Der Gefässreichthum dieser Verwachsungen ist ein sehr grosser; so wird dem Tumor, allerdings von anderer Seite, wieder so viel Blut zugeführt, dass die Cirkulation in demselben erhalten bleibt resp. wieder neu zu Stande kommen kann, und manchmal tritt hiedurch sogar ein ganz intensives, schnelles Wachsthum am Tumor ein, trotzdem der wirkliche Stiel durch die Torsion event. vollkommen abgetrennt ist. Als weitere sekundäre Veränderung- ist die fettige Degeneration Fettige De- der Epithelien und Leukocyten, besonders derjenigen, welche im Cysten- inhalt abgelagert sind, zu erwähnen; in den betrefienden Zellen finden sich kleinere oder grössere, glänzende Kugeln, die sich mit Osmiumsäure schwarz färben. Sehr häufig findet sich in den bisher erwähnten Ovarialtumoren die Verkalkung: 1. Verkalkungen in der Cystenwand in Form von Kalknadeln Verkalkung, oder Kalkplatten der verschiedensten Grösse, 2. in Form concentrisch geschichteter, kugeliger Kalkkörner, welche ein hyalines Gerüste zeigen und den Psammomkörnern in Gehirn- geschwülsten gleichen; sie kommen, wie erwähnt, besonders in papillären Vegetationen vor. Ferner finden sich ab und zu krümliche Kalkmassen im Cysten- inhalt, die wohl verkalkten abgestossenen Epithelien entsprechen. Die colloide Degeneration der Cylinderepithelien wurde frühercoiioide De- ... . generation. schon erwähnt und soll genauer noch beim colloiden Fibroadenom und beim Adenocarcinom besprochen werden. Tritt ein Platzen der Cysten ein, so kann sich der schleimige Inhalt Cystenrup- . tur. diff'us auf das viscerale und parietale Blatt des Peritoneums in Form myxo- matöserKnötchen vertheilen und festsetzen; diese Veränderung wird als Peritonitis pseudomyxomatosa bezeichnet. Durch Ein Wucherung fg^^o^^^g. von Gefässsprossen können sich diese Knötchen lange Zeit erhalten. matosa. Die tuberkulöse Infiltration der Cystenwand wurde früher be- sprochen.