Abbildungen von Krankheitsformen aus dem Gebiete der Augenheilkunde und einigen augenärztlichen Werkzeugen mit erläuterndem Texte / [Karl Joseph Beck].

  • Beck, Karl Joseph, 1794-1838 or 1839.
Date:
1835
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Credit: Abbildungen von Krankheitsformen aus dem Gebiete der Augenheilkunde und einigen augenärztlichen Werkzeugen mit erläuterndem Texte / [Karl Joseph Beck]. Source: Wellcome Collection.

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    gerötheten Conjunctiva bulbi und pal- pebrarum, wobei der Raum zwischen den Augenliedern und dem Augapfel vergröfsert, durch diese fungösen Ge- schwülste ausgefüllt wird. Der Augen- liedrand erscheint hiedurch etwas ver- bildet. Die Augenlieder sind gedehnt, angeschwollen, uneben, jedoch so be- weglich , dafs die Augenliedspalte ge- öffnet werden kann, wo sodann die fungösen Geschwülste sich hervor- drängen. Diese schwammigen Ge- schwülste zeigen sich von der Con- sistenz der Schleimpolypen, sie bluten leicht. Der Zustand, welcher anfänglich schmerzlos war, ist jetzt sehr schmerz- haft, und der Kranke klagt vorzüglich bei der Berührung der Auswüchse oder bei dem Versuche, die Augen- lieder umzuwenden. Die Exstirpation der erkrankten Parthien gewährte keinen bleibenden Erfolg. Es sprofsten schwammartige Wucherungen aber- mals hervor, die einzelnen Schwämme vereinigten sich, traten durch die Augenliedspalte hervor, die Augen- lieder verdrängend ; das krankhafte Gebilde , hochgeröthet , glatt, stark organisirt und in einzelne Lappen ge- theilt, verbirgt den Augapfel voll- kommen. In diesem Zeitpunkte des Uebels wurde die Exstirpation des Augapfels vorgeschlagen, Patient ver- sagte jedoch seine Zustimmung. Der Fungus vergröfserte sich, er trat nicht nur durch die Augenliedspalte hervor, sondern auch durch mehrere Oeff- nungen, welche in den theilweise de- struirten Augenliedern sich vorfanden. Derselbe sonderte eine stinkende Jau- che ab, es traten Blutungen ein, es ent- wickelten sich hektisches Fieber, colli- quativeDurchfälle und derKranke starb im höchsten Grade entkräftet und abge- magert. Das rechte Auge litt niemals. Das Resultat der Untersuchung der Geschwulst nach dem Tode ist auf der 15ten Tafel dargestellt. Die Ge- schwulst, welche aus der linken Au- gengrube hervorragt, hat eine blau- rothe Farbe, dieselbe ist fast überall weich und gefäfsreich, und zwar ist der Gefäfsreichthum vorzüglich auf der Oberfläche bemerkbar. Die Länge der Geschwulst von dem Augenhöhlen- rande nach aufsen beträgt 4 Zoll, der Querdurchmesser beträgt 3% Zoll. Nach aufsen gegen das freie Ende hin breitet sich die Geschwulst aus, sie ruht auf der Wange, reicht nahe zur Oberlippe und drückt die Nase auf die entgegengesetzte Seite. Die Geschwulst tritt in die Augengrube ein, verschmälert sich nach rückwärts, füllt die Augengrube, welche etwas erweitert ist, aus. Der senkrechte Durchschnitt der Masse zeigte, dafs diese vorzüglich hämatodisch war, dafs der Augapfel von der krankhaft erzeugten Masse umgeben, die Augen-