Grundriss der Anatomie, Physiologie und Entwickelungsgeschichte des Menschen / von Arnold Brass.

Date:
1884
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Credit: Grundriss der Anatomie, Physiologie und Entwickelungsgeschichte des Menschen / von Arnold Brass. Source: Wellcome Collection.

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    bedeckt. Seine untere und hintere Fläche ist zum grössten Theile frei, zum kleineren Theile liegt sie dem verlängerten Marke auf. Wenn wir nun die Höhlen betrachten, die sich in das Innere der verschiedenen Gehirntheile hineinerstrecken, so thun wir dabei am besten, wenn wir vom Rückenmark ausgehen und den Centralkanal desselben weiter verfolgen. Wir werden noch sehen, dass dieser Centralkanal durch das gesammte Rückenmark hindurchgeht, dass er als feine Röhre ziemlich in der Mitte desselben verläuft. Dort, wo das verlängerte Mark aus dem Rückenmark hervorgeht, tritt nun eine Spaltung des Rohres ein. Die obere Decke desselben biegt sich voneinander und infolge dessen finden wir, dass sich der Central- kanal zu einer anfänglich spitzen, dann aber immer breiter werden- den Vertiefung umbildet. Es ist diese Vertiefung die schon erwähnte Rautengrube. In ihrem Umkreis liegt das weiche Rückenmark, welches bis an die Brücke und das Kleinhirn heranreicht, nach unten zu aber ohne scharfe Grenze in das Rückenmark übergeht. Aus dem ver- längerten Mark entspringen eine ganze Anzahl von Nerven, die wir später noch kennen lernen werden. Die Rautengrube setzt sich nun nach innen zu in den vierten Ventrikel fort. Diese Hirnhöhle liegt zwischen dem Unterhirn und dem Kleinhirn, die obere Decke der- selben wird im hinteren Abschnitte sehr dünn und zum Theil nur von der Hirnhaut gebildet. Unten liegt unter ihr die Varolsbrücke, welche den grössten Theil des Unterhirns darstellt und die beiden Hirnhälften unten quer verbindet. Aus der Varolsbrücke, an ihrem vorderen und an ihrem hinteren Rande, treten das dritte bis zehnte Hirnnervenpaar hervor. Auf ihr, also nach der Hirnhöhle zu, liegt ein kleiner Hirntheil, welcher bei niederen Thieren eine grosse Mäch- tigkeit erlangt, den man, da er aus vier rundlichen Körpern besteht, als Vierhügel bezeichnet. Ueber die Vierhügel hinweg ziehen sich dann die Gehirnhöhlen weiter nach vorn, sie führen hier die Be- zeichnung Sy lvi’sche Wasserleitung. Es stellt sich dieselbe als ein kleiner Kanal dar, der auf dem Querschnitt ungefähr T-förmig er- scheint. Diese Wasserleitung verbindet den eben besprochenen vierten Ventrikel mit dem dritten Ventrikel. Der dritte Ventrikel bildet den mittleren Theil des grossen Hirns, er stellt sich als ein schmaler Spalt dar, welcher nach hinten zu breit, nach vorn schmäler werdend in der Mittellinie des Gehirns verläuft. In dieser Hirnhöhle liegen eine Anzahl von Gehirntheilen, von denen wir einige schon früher erwähnten. Es werden die Seitenwände dieses Ventrikels von den Innenflächen der Sehhügel gebildet, aus denen dann nach vorn zu