Grundriss der Anatomie, Physiologie und Entwickelungsgeschichte des Menschen / von Arnold Brass.

Date:
1884
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Credit: Grundriss der Anatomie, Physiologie und Entwickelungsgeschichte des Menschen / von Arnold Brass. Source: Wellcome Collection.

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    Die unteren Tlieile des Grosskirns bezeicknet man als Gekirn- basis, es setzt sick dieselbe an die später zu besprechenden weiteren Gekirntkeile fort. Sie besteht aus den Hirnschenkeln, dann aus den sich unter dem Gehirn kreuzenden Sehnerven, aus dem sogenannten grauen Höcker und aus dem unteren Hirnankange, wel- cher entwickelungsgeschicktlick nicht zum Gehirn gehört. Die Hirn- schenkel bestehen aus zwei weichlichen äusseren Körpern, welche sich von hinten nach vorn zu erstrecken. Der graue Höcker stellt sich als ein weiches dünnes Blatt dar, welches zwischen den beiden Sehnerven gelegen ist. Der Hirnanhang ist ein kleiner, länglich rundlicher Körper von graurother Farbe, welcher noch unterhalb der festen Hirnhaut gelegen ist und sich in der Kreuzungsstelle der beiden Sehnerven findet. Die Sehnervenkreuzung haben wir weiter unten noch zu besprechen und sie kann daher hier übergangen werden. Auf der unteren Fläche des vordersten Theils des Grosshirns und zwar unter dem Stirnlappen liegt jederseits ein pyramidenförmig grauer Gehirntheil, welcher drei weisse Streifen zeigt. Von hier aus geht nach vorn zu der ebenfalls später noch zu besprechende Riech- streifen, welcher zu dem länglich-rundlichen Riechkolben hin- zieht (vergl. Fig. 31). Auf das Grosshirn folgt unten das sogenannte Unter hi rn, welches ebenfalls aus verschiedenen Theilen besteht und aus den mittleren und letzten Gehirnbläschen hervorgegangen ist. Es liegt ungefähr in der Mitte des Schädelgrundes und erstreckt sich bis nach hinten zum Hinterhauptsloche. Man kann an ihm drei Theile unter- scheiden, die sogenannten Vierhügel, die Brücke und das ver- längerte Mark. Die Vierhügel liegen am Grunde der Gehirnbasis. Sie mar- kiren sich als zwei Paar Hervorhebungen, welche symmetrisch gegen die Mittelebene des gesammten Gehirns gelegen sind. Bei niederen Tkieren bestehen dieselben nur aus zwei Theilen, welche dafür aber eine mächtige Entwickelung erlangen können. Im Innern dieser Hügel liegen auch Nervenfasern und graue Substanz mit Nervenzellen. Gleich hinter den Vierhügeln finden wir die sogenannte Varols- brücke, welche einen grossen Theil des Unterhirns ausmacht. Sie liegt unter dem Grosshirn, hat eine abgerundete viereckige Gestalt, ihre Länge beträgt ungefähr 3 Cm. und ihre Breite circa 3V-2 Cm. Ihre Farbe ist weisslich, die Substanz, aus welcher sie besteht, fest. An diese Varolsbrücke schliesst sich hinten der letzte Theil des Unterhirns an, das sogenannte verlängerte Mark. Es erstreckt sich von dem Hinterhauptsloche mehrere Centimeter weit nach vorn,