Die methoden der bakterien-forschung / [Ferdinand Hueppe].

  • Hueppe, F. (Ferdinand), 1852-1938.
Date:
1885
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Credit: Die methoden der bakterien-forschung / [Ferdinand Hueppe]. Source: Wellcome Collection.

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    vorzüglichen Thermostaten zu erreichen. In ähnlicher Weise ist zu ermitteln, bei welchen unteren und oberen Temperaturen sich bpoien bilden und unter- und oberhalb welchen Temperaturen keine Sporen gebildet werden. Innerhalb dieser Grenzen ist das Optimum der Temperatur für die Sporenbildung dadurch zu eimitteln, dass man die Menge der Sporen, die Kegelmässigkeit ihrer Bildung in den Kulturen beobachtet und die Zeit feststellt, zu dei sich die ersten Sporen linden. Auch die zum Auskeimen er- forderliche Zeit ist unter verschiedenen Temperaturverhältnissen zu ermitteln. Diese Ermittelungen über die niedrigste Temperatur, bei wel- cher eine Bakterienart eben noch sich vermehren kann; über die Höhe und Breite des Temperatur-Optimums und über die obere Temperatur, bei welcher eine Art nicht mehr wirkt; ferner die Be- obachtungen über die unteren und oberen Temperaturen, bei denen keine Sporenbildung mehr eintritt, und die Ermittelungen über das Optimum zur Sporenbildung und die zur Sporenauskeimung erforder- liche Temperatur gestatten fast allein schon den Grad der Anpassung an die parasitische Lebensweise richtig zu beurtheilen. Wenn man bei den Eeinkulturen die Schwierigkeit oder Leichtig- keit der Herstellung berücksichtigt, wenn man beachtet, ob die rein kultivirten Bakterien in Betreff ihres Stickstoff- und Kohlen- stoffbedarfes wählerisch sind oder nicht, wenn man die geschilderten Temperaturverhältnisse eingehend prüft, dann wird diu Reinkultur zu einem epidemiologischen Experimente unter reinen Bedingungen. Der Experimentator kann sich durch diese Er- mittelungen gegen einseitige contagionistische Deutungen des Thier- experimentes ganz direct schützen und unbefangen an die Beurtheilung der örtlich-zeitlichen Hülfsursachen für das Entstehen von En- und Epidemien herantreten. Um die Temperatur genauer festzustellen, bei welcher Spo- ren getödtet werden, verfährt man am besten so, dass man ein recht tiefes Wasserbad mit constantem Niveau anwendet, auf dessen Boden sich eine Holzplatte zum Schutze gegen die directe Wirkung des heissen Bodens befindet. Oben wird das Bad mit einem Deckel verschlossen, welcher zur Einführung einiger verschieden tief einzu-