Handbuch der Massage / von Emil Kleen ; autorisirte Uebersetzung aus dem Schwedischen von Gustav Schütz.

  • Kleen, Emil, 1847-1923.
Date:
1895
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Credit: Handbuch der Massage / von Emil Kleen ; autorisirte Uebersetzung aus dem Schwedischen von Gustav Schütz. Source: Wellcome Collection.

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    sehr wechselEder Stärke, gewöhnlich über einen grösseren Haut- bezirk, ausgeführt werden und zwar mit flacher Hand, mit dem Ubar- oder ßadialrande der Hand, mit dem Theuar pollicis, mit der Handbasis, mit Daumen und Zeigefinger, am häutigsten mit einer Hand einzehi, zuweilen aber auch mit beiden Händen gleichzeitig (z. B. beim vollständigen Umfassen einer Extremität). Die Effieu- rage ist eine äusserst häufig angewendete Massageform und verfolgt therapeutische Zwecke, welche in der Praxis beständig wiederkehren. Die vornehmste Eigenschaft der Effleurage ist die, dass sie die Circulation in den Blut- und Lymphgefässen beschleunigt*) — sie wird deshalb oft allein über den bedeutenderen von diesen Gefässen ausgeführt, da wo dies, wie am Halse und an den Extremitäten leicht möglich ist. Die Frictionen sind Eeibungen, welche am häufigsten mit der Volarseite des Daumens oder mit der letzten Phalanx der drei mittleren Finger ausgeführt werden. Die Fingerspitzen des Masseurs bewegen sich dabei gewöhnlich in kleinen Kreisen über ein klemeres Gebiet, oft mit bedeutendem Drucke. Die Frictionen kommen nämlich haupt- sächKch zur Anwendung, wenn es gilt, die regressive Metamorphose bei Exsudaten und Infiltraten zu beschleunigen, sowie die entstandenen Zerfallsproducte in die äussersten Lymphbahnen hineinzudrücken. — Die Eichtung dieses Handgriffes ist deshalb von geringer Bedeutung, und das Wesentliche ist, den Druck abzupassen, der da wo es ohne zu schaden möglich ist, oft derb sein soll, in vielen Fällen aber, z. B. bei Augenkrankheiten, bei Processen in der Bauchhöhle oder im Unterleib u. s. w. — nothwendiger Weise mit viel Maass und Vor- sicht ausgeführt werden muss. Die Pétrissage wird so ausgeführt, dass man, gewöhnlich zwischen dem Daumen einerseits und den übrigen Fingern anderer- seits , die zu bearbeitende Gewebspartie umfasst (und zuweilen von ihrer Unterlage etwas abhebt) und, während die Finger beider Hände ganz nahe aneinander gebracht werden, dieselbe einer Reihe von welche von diesem und jenem Verfasser in ge\vissen FäUen verordnet wird, lialte icli für niemals indicirt. *) Um gleicli von Anfang an dem Leser eine Vorstellung von der wesent- lich verschiedenen Bedeutung der verschiedenen Handgriffe zu geben, merlve ich hier schon mit wenigen Worten die Wirkungen an, welche vorzugsweise einer jeden besonderen Klasse von ihnen zukommen — obwohl dadurch die eine oder andere Wiederholung in dem Kapitel über die physiologischen und allgemeinen therapeutischenWirkungen, wo ich diesen Gegenstand ausfuhrUcher behandle, nothwendig wird.