Die organischen Knochen-Krankheiten : ein Lehrbuch / von Adolph Leopold Richter.

  • Richter, Adolph Leopold, 1798-1876.
Date:
1839
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Credit: Die organischen Knochen-Krankheiten : ein Lehrbuch / von Adolph Leopold Richter. Source: Wellcome Collection.

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    Betrachtung von trockenen und ausmacerirten Knoclienprä- paraten gekommen, welche zu einem sehr irrigen Urteile führen können, insofern sie nur die knöcherne Schale oder die Ueberreste der dem Zerstörungsprozefs entgangenen Kno- cheninasse darstellen und nicht immer einen bestimmten Schlufs auf die Ursache der organischen Veränderung der- selben zulassen. Eine solche Ungewifshcit über die Natur der Krankheit, welche bisher als Winddorn beschrieben ist, und die Erfahrung, dafs eine Vermehrung des Volu- mens und der Aufblähung des Knochens durch sehr ver- schiedene Krankheiten bewirkt werden kann, wie bei den einzelnen Formen derselben später angegeben werden soll, wobei auch die Verschiedenheit dieses Symptomes geschil- dert werden wird, dürften das Nichtauiführen des Wind- dorns als einer besonderen Knochenkrankheit entschuldigen. Noch könnte man vielleicht die Frage aufwerfen, war- um ich die organischen Knochenkraukheiten bei der an- geblichen Erweiterung des Wissens über dieselben nicht systematisch dargestellt und endlich das zu erreichen ge- zielt hätte, was bisher vergeblich versucht wurde. Ich glaube hierauf erwiedern zu können, dafs das wahre Wis- sen in der Heilkunde durch Systeme bisher noch wenig gefördert ist, insofern dieselben stets nur der Natur aufge- drungene Produkte der Phantasie darstellen, da das Leben auch in palhischer Richtung sich nach allen Dimensionen hin in unendlicher Mannigfaltigkeit entwickelt, und jede Aeufserung derselben nach diesen Richtungen hin eben so viele Berührungspunkte darbietet. Alle Versuche, die or- ganischen Knochenkraukheiten in Klassen, Ordnungen, Ge- schlechtern und Arten unter einander aufzuführen oder sie überhaupt in dieselben einzuteilen, sind gescheitert. Howship, Cumin und Miescher haben sich in neue- ren Zeiten solchen Unternehmungen unterzogen, aber si- cherlich nicht zu ihrer eigenen Zufriedenheit. Eine Kri- tik dieser Einteilungen hier aufzuführen, dürfte weder von Interesse für die Leser noch von Vorteil für die Wis-