Über das Chorionepithliom : nebst Mitteilung von zwei neuen Fällen ... / vorgelegt von Nikolaus Trofimoff.

Trofimoff, Nikolaus, 1880-

Date:: 1911

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Credit: Über das Chorionepithliom : nebst Mitteilung von zwei neuen Fällen ... / vorgelegt von Nikolaus Trofimoff. Source: Wellcome Collection.

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ZU machen; es arrodiert die mütterlichen Gefäße, um sich Nahrung zu schaffen. Diese Aufgabe wird von den Chorion- zottenepithelien ausgeführt (Jung, Trillat und Violet, S s a d o w s k y, G r ä f e n b e r g u. a.). Es wird, wie B r y c e und Teacher meinen, ein Enzym produziert, welches das mütterliche Gewebe zum Absterben (Koagulationsnekrose) bringt und dadurch verdaulich macht. Und wenn nun die Chorionepithelien im mütterlichen Organismus in abnorme Wucherung geraten, so entfalten sie wieder ihre zerstörende Wirkung auf die umliegenden Gewebe, wodurch die schäd¬ liche Wirkung der Neubildung zustande kommt. Es sei hier die Ansicht Gottschalk^s (a) angeführt, welcher die Grundlage der bösartigen Wirkung der Ge¬ schwulst darin erblickt, daß die verschleppten gefäßlosen Zottenteilen im venösen Blut schmarotzen und auf die Er¬ nährung durch Osmose im venösen Blut angewiesen sind. Die Ernährung ausschließlich im venösen Blute bedinge eine Ansammlung chemisch toxisch wirkender Substanzen in den zelligen Elementarteilen der Zotte, die osmotische Ernährung bedinge eine starke chorionektodermale Wucherung. H. Die Chorionzotten werden von drei Elementen ge¬ bildet: bindegewebiges Stroma, Langhans^sche Zellschicht und Syncytium. Daß das Stroma an dem Prozeß nicht beteiligt und nur secundär manchmal in die Wucherung hineingezogen wird, wird wohl von allen angenommen. Die Ansicht von C. R u g e (b), daß die Blasenmolen eine Stroma¬ wucherung ohne Epithelibeteiligung darstellen, klingt zur Zeit etwas sonderbar. Frage kann also nur darüber gestellt werden, ob beide Epithelschichten — Langhans^sche Schicht und Syncytium — an dem Prozeß in gleicher Weise teil¬ nehmen oder irgendeine Schicht die Hauptrolle spielt. Die Frage zerfällt in zwei Teile: 1) welche Schicht gerät primär in die Wucherung und 2) welche übt die zerstörende Wirkung auf die mütterlichen Gewebe aus. Was das erste betrifft, so sprechen alle Beobachtungen dafür, daß die Langhans^sche Schicht in den Wucherungs¬ erscheinungen das Bild beherrscht. Die Kernmitosen werden nur in den Langhans^schen Zellen beobachtet. Doch bedarf die Frage noch weiterer Aufklärung, weil wir in der Literatur AAitteilungen von rein syncytialen Formen der Geschwulst finden. Welche Zellen besitzen nun eigentlich die zerstörenden Eigenschaften? Die histologischen Präparate der Geschwulst lassen gewöhnlich keinen Schluss darüber ziehen. In der Mehrzahl der Beschreibungen finden wir nur die Erwähnung, daß Zellen beider Schichten am Präparate zu sehen sind.