Ueber Haemophilie oder die erbliche Anlage zu tödtlichen Blutungen : Inaugural-Dissertation der medicinischen Facultät in Erlangen vorgelegt / von G.J. Stoehr.

Stoehr, G.J.

Date:: 1850

Credit: Ueber Haemophilie oder die erbliche Anlage zu tödtlichen Blutungen : Inaugural-Dissertation der medicinischen Facultät in Erlangen vorgelegt / von G.J. Stoehr. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.

31/36 (page 31)

$51 begleitende Folge der Aufregung benachbarter sensibler und motorischer Nerven. Je nach den Ursachen dieser Nervenerregung ist der Turgor: ««) traumatisch, von der Wirkung äusserer Reize auf die peripherische Ausbreitung der Nerven bedingt, ßß) central, wenn der Grund der Excitation der Nerven in den Zentralorganen oder den Nervenstämmen liegtj yy) humoral-spezifisch, wenn in dem Blute die Substanzen enthalten sindj welche den besonderen Nerven, es ist nicht zu unterscheiden j ob an seinem zentralen oder peripherischen Ende, reizen. 4) Der gemischte Turgor, Blutanhäufungenj veranlasst durch ein Uebergewicht der allgemein physikalischen Bedingungen der Bewegung des Blutes über die physiologischen. In Anbetracht der verschiedenen Arten der Gefässfülle las- sen sich leicht die verschiedenen Erscheinungen der Hämophilie, so wie auch der Umstand erklären, dass in dem einen Falle den Blutungen ein Stadium prodromorum vorausgeht: nämlich bei ar- teriellen, antagonistisch-indirekt atonischen, und bei gemischtem Turgor; in dem andern nicht, wie beiveäösen, capillareü; so er- scheinen die Sugillationen und Ecchymosen als Folgen des venösen 1 und einiger Arten des capillaren; die Blutungen aber, einer je- den der angegebenen Arten des Turgors. Die Sistirung der Blutung, die überhaupt erst dann möglich ist, wenn der Turgor so weit nachgelassen, dass der Widerstand I* der geschwächten, aber nicht paralysirten Capillaren dem vermin- > derten Andringen des Blutes wieder gewachsen ist, erfolgt ja er* \ fahrungsmässig am öftesten während einer Ohnmacht, oder bei !i eingetretener sehr grosser Erschöpfung. Dass spontane Diarrhoe, I Abführmittel, sich nützlich zur Stillung der Blutungen erwiesen, ) so wie dass während Mahlzeiten, nach Exzessen in Venere, Still- 1 stand der Blutungen statt gefunden, spricht ebenfalls für die oben- J aufgestellte Ansicht, da sie entweder die Blutmasse verringernd, l oder durch Ableitung des Blutes von dem leidenden Theil auf \$