Schulgesundheitspflege / von Bauer.

  • Bauer, Alfred.
Date:
1905
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Credit: Schulgesundheitspflege / von Bauer. Source: Wellcome Collection.

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    Nun wird aber kein Mensch der Welt leugnen können, dass die Anforderungen, die an jede Einzelperson im heutigen Leben gestellt werden, stets im Wachsen begrififen sind, Gefahren begegnen seiner Gesundheit über Gefahren. Wäre es nun nicht sehr unklug und unverantwortlich, wenn man Gefahren, die man kennt, nicht aus dem Wege geht? Früher kannte man allerdings diese Gefahren nicht so, man hat eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber allem, was die Schule Neues brachte, an den Tag gelegt, man kannte die Gefahren eines intensiven Schulbetriebs schon auch des- wegen nicht, weil das damalige Erwerbsleben die intensive Ausbildung der Schulkinder noch nicht in dem Masse er- forderte, wie es heutzutage der Fall ist, daher fand man auch früher weniger Veranlassung, bessernd, helfend und verhütend der Gesundheit der Schulkinder gegenüber ein- zugreifen. Wie würde man aber über den urteilen, der die Unnötigkeit der Bahnbarrieren damit begründete, dass in früheren Zeiten, als ausschliesslich der Fuhrwerksbetrieb bestand, man auch ohne solche den Verkehr behindernde Mittel ausgekommen sei. Würde man einen solchen Rede- führenden nicht als einen Wahnwitzigen, reif für das Irren- haus, für einen Blöden ansehen? Wie anders ist es im Erziehungswesen heutzutage gegen früher: Fächer werden um Fächer dem Lehrplan eingefügt, so dass es mählig schwer halten dürfte, neue unterzubringen; wir sehen es Tag für Tag, dass der Schulbetrieb nicht nur viele Krank- heiten erzeugt und verbreitet, sondern dass in jeder Schule so und soviele kranke Kinder sitzen, die, wenn sie nicht im Unterricht berücksichtigt werden, weiteren Schaden an ihrer Gesundheit leiden müssen. Die Wahrheit dieses be- weist die Statistik, die die Zunahme der sogen. Schul- krankheiten von Klasse zu Klasse feststellt, sie beweist die schulärztliche Untersuchung in allen Städten, wo Schulärzte angestellt sind. Es waren z. B. in Weimar im Jahre 1901: Mädchen Knaben Kurzsichtig (1 Kind auf einem Auge blind) Schielen Hypertrophische Mandeln und adenoide 2''/o 2,7 /o V/o 2% Wucherungen 10,4 7o 12,1»/.