Ueber Implantationsrecidive von Tumoren ... / von R. Wilmanns.

  • Wilmanns, R. (Richard Karl Paul), 1880-
Date:
1904
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Credit: Ueber Implantationsrecidive von Tumoren ... / von R. Wilmanns. Source: Wellcome Collection.

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    Scheideneingang tritt nach glatter Wundheilung in den Narben ein histologisch identificiertes Recidiv auf, während die Hauptnarbe im Scheidengewölbe intakt bleibt. Aehnlich sind die Beobachtungen von Nieberg all (34), Käppeli (30), Weil (46), nur dass hier das Recidiv im Schei¬ deneingang, am Hymenalrand, am Urethralwulst auftrat, ohne dass an diesen Stellen eine gröbere Verletzung vorausgegangen war. Es ist anzunehmen, dass hier durch Specula und andere Instrumente während' der Operation die Epitheldecke lädiert und in diese Wun¬ den Keime implantiert worden sind. Man glaubte alle di^se Recidive als Impfrecidive auffassen zu dürfen, weil eine direkte Verbindung zwischen dem Lymphgefäss- system von Corpus und Vagina nicht besteht (62), auf dem Lymph- wege die Metastase füglich nicht erfolgt sein könne. Indessen wird diese Beweisführung nicht anerkannt. Denn die Lymphströmung werde durch die Geschwulstbildung (67), anderer¬ seits durch die Manipulationen wahrend der Operation (27) der¬ artig beeinflusst, dass von Gesetzmässigkeit keine Rede sei und auch an ungewöhnlichen Orten Recidive sehr wohl Lymphmetastasen vorstellen könnten. Diese Möglichkeit kann im Einzelfall zwar nicht widerlegt werden, lässt aber die Thatsache unerklärt, dass in allen jenen Fällen das Recidiv in der Narbe gelegen war und das einzige blieb. In ihrer Gesamtheit fordern sie deshalb unbedingt die Annahme einer Implantation , wenn auch der einzelne Fall an sich nichts beweisen mag. Ungünstiger liegen die Verhältnisse für die von Thor n (44) und Fischer (22) beschriebenen Fälle, in denen das Recidiv in der Narbe des Scheiden ge wölbes entstand, und ebenso für Czernys Fall (45), bei welchem nach der Operation eines hohen Mastdarm- carcinoms ein Recidiv in der Narbe des hinteren Sphinkterenschnittes erfolgte. Ausser jener Möglichkeit einer Lymphmetastase besteht hier die sehr viel näherliegende Möglichkeit eines regionären Recidivs. Schliesslich ist zu erwähnen, dass auch Winters (47) Ver¬ such, nach Art der Ausbreitung in den Parametrien einen für Impf¬ recidive charakteristischen Typus aufzustellen, gescheitert ist. Als typisch für Impfrecidive hielt Winter eine, nach der Operation in kurzer Zeit entstehende, diffuse, auch die vorderen Partien der Para¬ metrien ergreifende Krebsinfiltration, deren Basis am Periost gelegen, die Spitze gegen die Operationsnarbe gerichtet ist. Doch beobachtete F r o m m e 1 (24) eine gleiche Ausbreitungsweise bei einem nicht