Zur Totalexstirpation des carcinomatösen Uterus ... / von R. Kaltenbach.

Kaltenbach, Rudolph, 1842-1893.

Date:: [1884?]

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Credit: Zur Totalexstirpation des carcinomatösen Uterus ... / von R. Kaltenbach. Source: Wellcome Collection.

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Uterus durch die schwere Zugänglichkeit des Operationsfeldes, durch die mühsame Blutstillung und die leicht mögliche sep¬ tische Infection der Bauchhöhle eine ungleich grössere als bei andern Carcinomoperationen. Sie steht ausser allem Verhält¬ nisse zu einem blos palliativen Erfolge und wir dürfen sie darum von vornherein nur da vornehmen, wo eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit für einen radicalen Erfolg vorliegt. Nach der technischen Seite können wir das Problem der Totalexstirpation des Uterus in der Hauptsache für gelöst er¬ achten ; die vaginale Methode hat unstreitig den Sieg davon getragen und leistet, was wir billigerweise erwarten dürfen. Was uns noch fehlt und was wir noch erlernen müssen, das ist die richtige Verwendung der schneidigen Waffe, ihre Beschrän¬ kung auf ganz bestimmte Fälle. Die Indicationen für den Eingriff und die nothwendigen anatomischen Vorbedingungen desselben müssen schärfer präcisirt und genauer eingehalten werden und wir müssen suchen den günstigsten Zeitpunkt für die Operation besser als bis jetzt auszunützen. Welche Formen des Uteruscarcinoms eignen sich nun überhaupt für die TotalexstirpationV Ausgeschlossen sind von vornherein jene nicht gerade häufigen Carcinome der Portio, welche durch partielle Excision des Or¬ gans vollkommen entfernt werden können, sowie jene Carcinome der Portio, welche bereits auf die Scheide weitergegriffen ha¬ ben. Auszuscheiden sind ferner jene Formen, welche sofort als knollige Verdickungen oder diffuse Anschwellungen des ganzen Collums auftreten, weil hier die Neubildung zur Zeit ihrer Entdeckung nicht mehr auf den Uterus beschränkt ist, son¬ dern schon auf das Parametrium weitergegriffen hat. Es blei¬ ben dann noch übrig die Schleimhautcarcinome des Cervix, welche den innern Muttermund überschritten, die Muskelwand des Collums aber nicht durchsetzt haben und endlich die sel¬ tenen Carcinome des Uteruskörpers. Für letztere könnte zwar auch die partielle Amputation des Uterus von der Bauch¬ seite in Frage kommen; doch scheint mir diese Operation in der Regel gefährlicher zu sein als die vaginale Totalexstirpa¬ tion ; auch lässt sich vor der Eröffnung der Bauchhöhle wohl nicht immer genügend feststellen, ob nicht doch das ganze Organ entfernt werden muss. Wie sie sehen, bilden die für die Totalexstirpation geeig¬ neten Fälle von vornherein selten Ausnahmen. Um nun bei diesen Formen die möglichste Sicherheit dafür zu gewinnen, dass die Umgebung wirklich nicht ergrif¬ fen und eine Exstirpation in gesundem Gewebe möglich sei, sollte in jedem Falle eine genaue Untersuchung in Narkose der Operation vorausgehen. Ich halte dieses diagnostische Hilfsmittel für ganz unentbehrlich, ja ich halte seine Nichtanwendung für unverantwortlich. Wie häufig