Ein Fall von Colloidcarcinom der Parotis ... / vorgelegt von Otto Götz.

Götz, Otto.

Date:: 1891

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Credit: Ein Fall von Colloidcarcinom der Parotis ... / vorgelegt von Otto Götz. Source: Wellcome Collection.

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Magen, Darm und Peritoneum vor, gelegentlich allerdings auch, freilich selten, in den verschiedensten Organen. Wie ebenfalls bereits betont, fehlt jede Erklärung dafür, warum die Colloidmeta- morphose der Carcinome gerade in bestimmten Organen verhält¬ nismässig häufig ist, bei Carcinomen anderer Organe aber sich ungemein selten oder nie findet. Die Annahme von physiologischen Eigentümlichkeiten der betreffenden Zellen, durch welche die Colloid- entartung bewirkt werde, ist keine Erklärung, sondern nur ein Ausdruck dafür, dass eine Erklärung zur Zeit nicht möglich ist. Gerade der Umstand, dass Colloidentartung sich manchmal in den Carcinomen der verschiedensten Organe findet, erhöht die Schwierig¬ keit, diese Metamorphose zu erklären. Anlass zu vorstehenden Bemerkungen bot ein jedenfalls seltener Fall von Carcinom der Parotis, der am 23. Mai 1891 in der hiesigen unter Leitung des Herrn Professor D r. Auge rer stehen¬ den chirurgischen Universitätsklinik zur Operation kam. Krankengeschichte. Johann K., 19 Jahre alt, verheiratet, Zimmerinannsgeliilfe, stammt von gesunden Eltern; der Vater ist verunglückt, die Mutter an einer Lungenentzündung gestorben. Hereditäre Belastung in Bezug auf Geschwülste liegt nicht vor. Patient will als Kind stets gesund gewesen sein. Vor 26 Jahren hatte er das Wechselfieber. Patient bekam in seinem 18. Lebensjahre einen ca. erbsengrossen ziemlich harten, etwas verschieblichen Knoten hinter und unter dem rechten Ohre. Dieser blieb 20 Jahre lang vollkommen unver¬ ändert und machte keinerlei Beschwerden. Patient hörte damals auf beiden Ohren gleich gut. Nach 20 Jahren begann die Geschwulst langsam zu wachsen und erreichte i. J. 1886 ungefähr die Grösse einer Welschnuss. Auch damals hatte Patient noch keine nennens¬ werten Beschwerden. Trotzdem entschloss sich Patient zur Opera¬ tion: die Geschwulst wurde i. J. 1886 in der hiesigen Universitäts¬ poliklinik herausgenommen und als Carcinom diagnosticiert. Die Wunde verheilte rasch und Patient blieb zwei Jahre lang voll¬ ständig gesund. Dann aber zeigte sich am unteren Ende der Operationsnarbe wieder eine Anschwellung, die stetig wuchs. Seit einem Jahr hat Patient über Schmerzen im rechten Ohr zu klagen, dieselben sind seit einem Monat besonders während der Nacht sehr heftig. Seit zwei Jahren hört Patient auf dem rechten Ohr schlechter als auf dem linken. Status praesens: Patient ist kräftig gebaut und zeigt mässig gute Ernährungs¬ zustände. Die inneren Organe zeigen nichts Pathologisches. Unter