Das Sclerom der Schleimhaut der Nase, des Rachens, des Kehlkopfes und der Luftröhre : klinisch-laryngologische und anatomische Untersuchungen.

  • Juffinger, Georg, 1853-1913.
Date:
1892
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Credit: Das Sclerom der Schleimhaut der Nase, des Rachens, des Kehlkopfes und der Luftröhre : klinisch-laryngologische und anatomische Untersuchungen. Source: Wellcome Collection.

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    Wie ich später noch anzuführen habe, werden von den Kranken häufig als Beginn des Leidens oder als vorausgegangene Erkran- kung chronische, catarrhalische Affectionen, hartnäckiger Schnupfen etc. mit reichlicher eiteriger Secretion angegeben. Für die Erhaltung solcher Zustände werden schlechte hygienische Verhältnisse allerdings von Bedeutung sein, da Schmutz und Unreinlichkeit, in denen das Proletariat, namentlich beim innigen Zusammensein mit Haus- thieren, lebt, Momente für schwere Infection liefern können, in denen vielleicht die Ursache des Auftretens scleromatöser Processe zu suchen ist. Darin könnte vielleicht eine andere ätiologische Angabe mancher Kranker, die auch Wolkowitsch verzeichnet, eine Berechtigung finden, nämlich eine überstandene Verletzung, Stoss, Fall auf die Nase, wie in den Fällen 2 und 11, Aspiriren eines Fremdkörpers (Paltauf, Fall Slanika) oder Nasenbluten (F. von Köbner, Fall 15), alles Umstände, die eine tiefere Gewebsläsion verursachen oder eine solche wahrscheinlich erscheinen lassen. Solche Gewebsläsionen könnten ja bei den obwaltenden schlechten Verhältnissen, Unreinlichkeit u. dgl., die Eintrittspforte für die Infection abgeben. Bezüglich der Organismen will ich nur kurz ihre Eigenschaften anführen. Es sind kurze, etwa zwei- bis dreimal den Breitendurchmesser überragende Stäbchen mit abgerundeten Enden, die 2 bis 3 ft, seltener 4 bis 5 ft lang und von einer Gallerthülle (Kapsel) umgeben sind. Sie lassen sich leicht bei gewöhnlicher Temperatur cultiviren, ver- mehren sich rasch bei Brutwärme und haben in den Culturen, sowie auch im mikroskopischen Bilde viel Aehnlichkeit mit den Organismen, die von Friedländer bei der Pneumonie gefunden worden sind, und den bei Ozoena sich vorfindlichen Kapselbacterien, von denen sie sich nach Paltauf durch chemisch-biologische Eigenschaften unterscheiden lassen, namentlich durch ihr Wachsthum in der Milch, welche durch Rhinosclerombacillen nicht, wohl aber durch die anderen zur Gerinnung gebracht wird. Diese Bacillen finden sich im scleromatösen Gewebe constant, in den jüngeren Wucherungen in grossen Mengen, in den älteren spärlicher, zumeist in Zellen eingeschlossen, in grösserer Anzahl in den dem Sclerom eigenthümlichen, von Miculicz beschriebenen Zellen. Sie bleiben bei der Gramm’schen isolirten Bakterienfärbung und ihren