Die Elektrizität in der Medizin und Biologie : eine zusammenfassende Darstellung für Mediziner, Naturforscher und Techniker / von H. Boruttau.

  • Boruttau, Heinrich Johannes, 1869-1923.
Date:
1906
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Credit: Die Elektrizität in der Medizin und Biologie : eine zusammenfassende Darstellung für Mediziner, Naturforscher und Techniker / von H. Boruttau. Source: Wellcome Collection.

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    Wechselung der Stromrichtung (sog. Voltasche Alternativen). Man hat auch Stromwender, welche gleichzeitig Öffnung und Schliessung des Stromes erlauben —, so den einfacheren wohlbekannten von Ruhm- kor ff, den verwickeiteren von Brenner; zweckmässiger dürfte es sein, neben dem Stromwender noch einen einfachen Strom Schlüssel — Quecksilberschlüssel Schi, i — auf seinem Schaltbrett (Tableau, Anschluss- apparat) zu haben (der bei Anschluss an Starkstromleitungen stets vor- handene „Ein- und Ausschalter ist unzweckmässig), und zwar auch dann, wenn man an dem Griffe der aufgesetzten differenten Elektrode selbst einen federnden Schlüssel hat („Unt erbrechungselektro de) und zur Öffnung und Schliessung des konstanten Stromes benutzt. 85. Instrumentarium zur Untersuchung der „faradischen Er- regbarkeit. Für die Untersuchung der faradischen Erregbarkeit benutzt man ein gutes Induktorium Ind., welches bei Batteriestrom durch zwei beson- dere Elemente, bei Anschluss an Starkstrom durch eine entsprechende Teilspannung desselben (Vorschaltung einer oder mehrerer Glühlampen als Widerstände) gespeist wird. Es muss ein Schlitteninduktorium sein, dessen Schlitten gewöhnlich zu Unrecht viel zu kurz gemacht wird, weil die Reizschwelle der faradischen Erregbarkeit der Muskeln und Nerven in situ gewöhnlich ziemHch hoch, d. h. diese selbst ziemlich gering ist; es kann aber so bedeutende Erregbarkeitssteigerung vorkommen, dass die Schlittenlänge nicht ausreicht; völlig überflüssig ist die Verschiebung durch Zahnstange und Trieb. Man wird die faradische Erregbarkeit meist nach Millimeter Rollenabstand angeben, was bei Vergleichung von Kranken mit Ge- sunden ja immerhin eine Vorstellung gibt; wir wissen, dass keinerlei Pro- portionalität zur absoluten Reizstärke dabei statthat. Man hat nun Wechsel- stromvoltmeter zwischen die Pole der sekundären Rolle eingeschaltet, welche die Spannung direkt ablesen lassen sollen— „absolute Faradi- meter, Fig. 78; da aber der eingeschaltete Körperwiderstand so sehr veränderlich ist, ist sein Wert äusserst problematisch und genaue Inten- sitätsmesser der schwachen Induktoriumswechselströme sind, wie wieder- holt erwähnt, bis jetzt ein frommer Wunsch^). Nicht direkt notwendig für die Untersuchung der faradischen Erreg- barkeit ist der automatische Unterbrecher (Wagnerscher Hammer); und da er für die therapeutischen Zwecke an dem Induktorium doch meist vorhanden ist, muss eine Vorrichtung (Stöpsel oder Kurbel) vorhanden sein, um ihn aus- und an seine Stehe einen einfachen (am besten Queck- silberschlüssel, event. Morsetaster) Schlüssel Schi. 2 einzuschalten. 1) Hoorweg (Medizinische Elektrotechnik, Leipzig, Engelmann 1893) empfiehlt Giltays (Delft, Holland) absolutes Elektrodynamometer.