Ueber secundäre Degeneration des Rückenmarkes / von Hermann Otto Barth.

  • Barth, Hermann Otto.
Date:
1869
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Credit: Ueber secundäre Degeneration des Rückenmarkes / von Hermann Otto Barth. Source: Wellcome Collection.

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    Die Beobachtung, dass nach Erkrankungen bestimmter Hirn- theile stets Lähmungen bestimmter Körpertheile eintreten, führte schon vor längerer Zeit zu der Untersuchung der Bahnen , auf denen sich die vom Hirne aus gegebenen Anregungen fort- pflanzen und zwar war es Türck*), der zuerst auf pathologische Elemente aufmerksam machte, die constant im Rückenmarke von lange an Hemiplegie Erkrankten zu finden sind. Hierauf fussend, unterwarf derselbe eine grössere Zahl derartiger Riickenmarke der microscopischen Untersuchung und kam dabei zu einer Anzahl der überraschendsten Resultate, die er 1851 der k. Academie der Wissenschaften zu Wien vortrug**); gleichzeitig erstreckten sich seine Untersuchungen auch aufDegenenerationen, die sich in Anschluss an Herderkrankungen des Rückenmarkes selbst ausgebildet hatten. Die hauptsächlichsten Puncte seiner Ar- beit sind folgende : Die secundäre Erkrankung des Rückenmarkes giebt sich durch das Auftreten von Körnchenzellen kund, die sich stets nur in einzelnen Strängen desselben finden. Das erste Auftreten dieser Gebilde findet sich, nachdem die Lähmung bereits Monate lang gedauert hat. Bei primärer Erkrankung des Streifenhügels, des Sehhügels und der Grosshirnstiele finden sich die nach hinten gelegenen Umgebungen zunächst von der Degeneration ergriffen; in der Varolsbrücke sind es die, dem Herde gleichseitigen Längsfaser- bündel, in der Med. oblongata die entsprechenden Pyramiden, im Rückenmarke endlich die hintere Hälfte der Seitenstränge auf der dem primären Herde entgegengesetzten Seite. (Pyramiden- Seitenstrangbahn, centrifugal leitend.) *) Ueber ein bisher unbekanntes Verhalten des Rückenmarkes bei Hemiplegie. Zeitsch. d. k. k. Ges. d. Aerzte z. Wien, 1850, Heft 1. **) Sitzungsberichte, 1851. S. 288 u. ff. I