Anleitung zur Hebammenkunst / Verfasst von Franz Johann Moschner.

  • Moschner, Franz Johann.
Date:
1849
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Credit: Anleitung zur Hebammenkunst / Verfasst von Franz Johann Moschner. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

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    vielem Ungemacb ofjne alle 23elof)nung ftcfy unterstehen; ja für ade if)re 23emür)tmg erntet fte nur $u häufig Unbanf unb üble s)?ad)ret>e. 3n folgen glitten fann fte nur in ber ftrömmigfeit Sroft ftnben, in ber Ueber^eugung nemtieb, t>a$ ©ott ihre $emü< fyung ftef)t, unb fte tljr einfielt^ vergelten wirb. Die grömmigfeit ber ^ebamme barf aber nie in Aberglauben ausarten, auf ben wir leiber nur gar ju oft nod) am ©ebttrt^ unb 2öoitnibette ftofmt, b. f). bie ^ebamme muß hei eingetretenen ©efabren, fte mögen bie Butter ober ba£ ftinb betreffen, immer nur biejenigen Mittel in 21nwenbung bringen, welcbe ber gütige (Seböpfer $ur (Srl)altung Derfelben beftimmt hat, unb bie fte in ber Schule fem nen lernte, nie aber auf ©ebetljfornteln, geroeibte Silber unb Oio* fenfranje ifyr Vertrauen fefjen, unb SBunberwerfe von it)nen er= nmrten. 3m ©egentbeile ift e6 ibre ^Pflictyt, jet>en fernblieben 5lber* glauben nadb iljxen Gräften 31t befämpfen. Die ^ebamme fei auef? vorfielt ig. 3f)re ^flicbt ift eö nemlid?, eine jebe eintretenbe ©efafyr alfogleieb 51t bemerfen unb abjuwenben; inbem ofterä 2lnfang6 eine 5lbfn'lfe leid)t mog* lieb ift, roafyrenb fpäter jebe 5lnftrengung fritcl)t(oö bleibt 3ft ein ©eburtSfyetfer von 9cötljen, fo (äffe if)n bie ^ebamme immer lieber früher al$ ju fpat rufen; benn and) er braucht $eit, um alle tlmftänbe geborig ju erforfeben unb $u erwägen, imb bie @e* bärenbe $u beobachten, bevor er fiel? $u einem ^wertmäßigen £>an* beln entfließen fann. Unb enblicfy, roaS würbe er nützen fonnen, wenn if)n bie ^ebamme erft bann rufen roürbe, wenn ba$ £inb febon tobt, unb bie s)Jfrttter bem (Sterben nabe wäre? Die ,§eb* amme nefyme aueb ^üefftebt auf bie tlmftänbe, woburd) feine 2ln* fünft verzögert werben fönnte. 3- 53. auf fe^e Slbwefenfyeit 00m £aufe; auf bie (Entfernung, auf bie fcbledbte 33efcf)affenr) eit beS SßegeS, auf bie £ageS$eit, ben 2lu3tritt eines glugeS u. f. w. Die ^ebamme fei and) gebulbig. 3ut^e^en bauert bie ©eburt fefyr lange, bie £ebamme fcfyläft nid)t auS, ober §at jU £mufe eine Arbeit vor; ja oft läßt ftd? bie ©ebärenbe ober ifyre Umgebung jur Ungebulb binreifjen, unb bringt in bie £ebamme, bie ©eburt ju befcbleunigen. Durd? al(e3 biefeö barf fte ftcb jebocfy nie §u einer für bie Butter ober ba& £inb febäblicben (Silferttgfeit verleiten (äffen, unb ben natürlichen Vorgang ofyne eine i)tnvei- c^enbe Urfacfye änbern. 3« nicfyt einmal bann barf bie §ebamme