Der Schrägschnitt, eine neue Amputations-methode : nebst Erörterungen anderer, die Amputationen betreffender Gegenstände / von Ernst Blasius. Mit sechs Kupfertafeln.

  • Blasius, Ernst, 1802-1875.
Date:
1838
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Der Schrägschnitt, eine neue Amputations-methode : nebst Erörterungen anderer, die Amputationen betreffender Gegenstände / von Ernst Blasius. Mit sechs Kupfertafeln. Source: Wellcome Collection.

    15/102 (page 3)
    andere, zwar untergeordnetere, aber höchst beachtenswerthe Anforde- rungen an eine gute Amputationsmethode. Es ist nicht meine Absicht, hier zu erörtern, wie sich in Betreff aller dieser Punkte der Zirkel- und der Lappenschnitt verhalte; sondern ich werde gegenwärtig nur das Re- sultat angehen, welches die beiden Methoden nach meiner Beobachtung für den zuerst angeführten Hauptpunkt gewähren, um dadurch das Ver- hältnis derselben zu dem Schrägschnitt klarer herauszustellen. §• 5. Sieht man von dem vielfachen Zirkelschnitt, welcher von Boy er, Zeitig, Rust, sowie in modificirter Gestalt von Dupuytren, Wilhelm und Anderen ausgeübt und wodurch der Zirkelschnitt dem Trichter- schnitte nahe gebracht wurde, als von einer höchst schmerzhaften und verwundenden Methode ab, die überdies nur eine ungleiche Wunde gibt und in ihrer zweckentsprechenden Ausführung allzusehr von der Geschick- lichkeit des Operateurs und seiner Gehilfen abhängig ist, so erreicht man durch den doppelten, wie durch den einfachen Zirkelschnitt in der Mehr- zahl der Fälle doch nur eine sehr mangelhafte Schliefsung des Amputa- tionsstumpfes. Gewöhnlich macht es schon bei dem Verbände unmittel- bar nach der Operation Schwierigkeit, die Wunde gut zu vereinigen, und mau kann bei starken, straffen Muskeln entweder diese nicht zusammen - und die Haut über sie herüberbringen und vereinigen, oder man erhält bei schwächerer, schlaffer Muskulatur zur Deckung des Knochens kaum etwas anderes, als Haut. Diesen letzteren Umstand haben manche für gleichgiltig gehalten, aber er ist es in doppelter Hinsicht nicht. Erstens ist es nehmlich nicht ganz richtig, wenn Brünninghausen, Rust u. A. be- haupten , der Knochen erscheine nach der Heilung immer nur mit Haut bedeckt, wenn man ihn auch bei der Operation mit einem guten Fleisch- polster zu versehen im Stande war. Dies ist nach meinen Beobachtungen 1 *