Die Lehre von der Tonempfndungen als physiologische grundlage fur die Theorie der Musik.

Helmholtz, Hermann von, 1821-1894.

Date:: 1877

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Credit: Die Lehre von der Tonempfndungen als physiologische grundlage fur die Theorie der Musik. Source: Wellcome Collection.

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Schultheorie gestiitzt, Urtheile in die Welt sendet fiber Dinge, die man uieht aus eigencr Eri'ahrung kenut. Uud wer zu solchen Beobachlungen koine Uelegenheit hat, Belie doch nur die Literatur aus derZeit an, als die gleiohsohwebende Temperatur eingef'iihrt wurde. Zu der Zeit, wo die Orgel eine leitende Rolle unter den musikalischen Instrumenteu hatte, war sie noeh nieht temperirt gestimmt. Und das Clavier ist allerdings ein ausserst niitzliches Instrument, um musikalische Literatur kennen zu lernen, so wie fur die hausliohe Unterlialtung oder zur Begleitung anderer Stimmen. Aber fur hohere kiinstlerische Zwecke hat es doch keine solehe Wichtigkeit, dass man seinen Mechanismus zur Grundlage des ganzen musikalischen Systems machen diirfte. Etwas abweichend von der in dieser Auflage meines Buches gebrauch- ten ist die von Herrn A. Ellis*) vorgeschlagene Bezeichnungsweise der naturlichen Stimmung fiir die gewohnliche Noten schrift. Er braucht dabei nur zwei neue Zeichen, namlich f fiir die Erhohung des Tons um ein Komma -, und t fiir die Erniedrigung durch dasselbe Intervall; dagegen 80 135 bedeutet # die Erhohung um ein Limma —, und b die Erniedrigung durch dasselbe Intervall. Die Noten ohne Versetzungszeichen C, D, E, F, G, A, H, haben diejenigen Werthe, welche ihnen in der naturlichen Stim- mung von C-Dur zukommen wie auf S. 449. Dann bekommt 6r-Dur, ausser dem # vor F, ein f vor A. JD-Dur bekommt dazu ein zweites # vor C und ein zweites f vor E. A-Dut (oder vielmehr f-^-Dur) bekommt ein drittes # vor G und ein drittes f vor H. Man sieht leicht, wie dies in Quinten fortschreitend, weiter geht. Umgekehrt bekommt F-Dur, ausser dem b vor H, noch ein + vor D. B-Dur bekommt ein zweites vor E, und ein zweites £ vor G. Es-Dur ein drittes N vor E, und ein drittes | vor C, etc. Die absteigende Molltonleiter von AMoll unterscheidet sich von der C-Durleiter durch ein + vor D. In der aufsteigenden Molltonleiter ist der Leitton zu A zu bezeichnen mit + # G, denn # G ist der Leitton zu- f A, wie sich vorher ergab, und ebenso ist j; # F die Terz zu + D zu nehmen. Die entsprechenden Vorzeichnungen sind an den ubrigen Moll- tonleitern zu machen. Fiir die Haupttonart werden die betreffenden f und J an den Anfang jeder Zeile gesetzt wie die # und b- Wo Modulationen eintreten, miissen sie vor die einzelnen Noten gesetzt werden. *) Proceedings Royal Society, 1864, Nro. 90.