Pathologie und Therapie des Ekzems / von P.G. Unna.

  • Unna, Paul Gerson, 1850-1929.
Date:
1903
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Credit: Pathologie und Therapie des Ekzems / von P.G. Unna. Source: Wellcome Collection.

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    Ziehung schon lange vorher bestanden hätte, obwohl Willan und Bate- man ein nässendes Eczema Willani des behaarten Kopfes nicht kannten und es gewiss nicht, wenn sie es gekannt hätten, Porrigo genannt haben würden. Erasmus Wilson^) in seinem ersten Lehrbuche ist — wie auch sonst zu jener Zeit — in dem Ekzemcapitel reiner Eklektiker. Er bietet in harmloser Weise ein buntes Mosaik aus Willan'sehen und Ray er- sehen Bausteinen. Das acute Ekzem zerfällt in vier Arten, und zwar ist die vierte die Hydrargyrie. Das chronische Ekzem kann aus allen acuten Formen entstehen, „wenn die Krankheit heftig ist oder falsch behandelt wird; es hat immer dieselbe typische Form. Nach Abhandlung des „chronischen Ekzems auf einer (!) Seite folgen in ausführlicher Beschrei- bung nach Rayer die localen Ekzeme, als wären es selbständige Formen. Trotz dieser Rayer'schen Brocken geht Wilson, ebenso wie Green, wieder hinter Ray er zurück, indem er durchweg die traumatischen Der- matitiden (Eczema Willan) mit dem Impetigo-Porrigo-Ekzem (Eczema Ray er) zusammenwirft. Unter den deutschen Zeitgenossen Rayers hebe ich als einiger- massen selbständige Autoren Blasius und Fuchs hervor. Blasius in seinen Anmerkungen zu der Uebersetzung von Bateman (1835) ergänzt die Beschreibung des Ekzems bei letzterem durch die Biett'sche Ein- theilung in ein acutes und chronisches. Bateman habe nur das acute beschrieben, das chronische sei aber viel häufiger. Es folgt nun eine kurze, aber recht gute Beschreibung unseres heutigen nässenden, kru- stösen und schuppigen Ekzems. In Bezug auf letzteres sagt Blasius: „Es ist besonders diese Varietät, bei der die Aehnlichkeit mit Psoriasis oft ausserordentlich gross ist, während in anderen Fällen die Unterschei- dung von Impetigo schwierig ist; überall müssen wir, um die Diagnose zu sichern, auf die früher vorhanden gewesenen oder noch ausbrechenden Bläschen achten. Auf diese Aehnlichkeit mit Psoriasis geht Blasius noch einmal in einer Anmerkung zu Batemans Psoriasiscapitel ein. Welch ein Sprung zu damaliger Zeit vom Eczema Willan über das Rayer'sche Ekzem hinaus zum psoriatiformen Ekzem von heute! Offen- bar besass Blasius einen vortrefflichen klinischen Blick, und es ist schade, dass wir aus jener sonst so unproductiven Zeit Deutschlands kein eigenes Capitel über das Ekzem von diesem Autor besitzen. Weniger erfreulich ist die Bearbeitung der Ekzemfrage bei Fuchs.^) 1) Die Kraukheiten der Haut (1846). Deutsch Leipzig 1850. ^) C. H. Fuchs, Die krankhaften Veränderungen der Haut. Göttingen, S. 181 bis 205.