Das preussische Militär-Medicinal-Wesen in seiner gegenwärtigen Gestalt, systematisch dargestellt.

Prager, C. J.

Date:: 1864

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Credit: Das preussische Militär-Medicinal-Wesen in seiner gegenwärtigen Gestalt, systematisch dargestellt. Source: Wellcome Collection.

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Verhalten eine Hauptbedingung zur gründlichen Heilung der Krätze ist, streng darauf gehalten werden, dass die Krätzkranken während der Schmier- kur ununterbrochen in einer Temperatur von wenigstens 18 Grad R. bleiben. Das Umherlaufen im Lazareth ist strengstens zu verbieten 1). Auch die Krätzkranken werden nur auf Strohsäcke gelagert, die Wäsche derselben, zu welcher ebenfalls schon gebrauchte Stücke verwendet werden, trägt den Stempel K. (§§. 154 und 258 des Lazar.-Keglem.) und betreffs der Latrinen und Badewannen gilt das bei der Syphilis Gesagte. 9. Weichselzopf (Koltnn). Hier genügt eine blose Hinweisung auf §§. 84—89 des Eegulativs und §. '23 der Anlage A. desselben um so mehr, als die wissenschaftlichen Ansichten über den Weichsel- zopf sich jetzt gänzlich geändert haben. 14). Kreits, Schwindsucht« Wäsche. Die Wäsche der Krebskranken ist von der übrigen ab- gesondert zu halten und nach beendigter Kur zu vernichten; die Wäsche und Lagerstellen Schwindsüchtiger sind, bevor sie andere Kranke erhalten, sorgfältigst zu reinigen. Ueber deren etwaige Vernichtung bestimmt der Arzt unter Angabe der Gründe (§. 302 des Lazar.-Reglern.) 10 a. Pest und gelbes Fieber. Zur Abwendung des Einschleppens der Pest und des gelben Fiebers sind die Quarantäne-Verhältnisse für den Schiffsverkehr durch das Regle- ment vom 30. April 1847 geregelt2). 11. Tollkrankheit (Hundswuth). Auch hier reicht ein Hinweis auf §§. 92—108 des Regulativs, §.25 der Anlage A., §§. 88—96 der Anlage B. und Horn's preussisches Me- dicinal-Wesen Bd, L; S. 248—255 hin, ebenso bei 12. Iflilzbrand. §§. 100—118 des Regulativs, §. 26 der Anlage A., §§. 07—102 der Anlage B., Horn Bd. I. S. 255—257. 13. RotziinilWiirni, Räude der Pferde. Verfahren bei rotz- und wiBraaikraiikeii Pferden. [Regulativ.] §. 110. Hinsichtlich der Verhütung der Verbreitung des Rotzes und Wurms unter den Pferden wird auf die bestehenden Vorschriften verwiesen und nur bemerkt, dass derselben verdächtige oder daran leidende Pferde, bei Vermeidung einer Geldstrafe von 5 Thlr. oder 8 Tagen Gefängniss, der Polizei anzuzeigen, ver- dächtige Pferde abzusondern, wirklich kranke aber sogleich zu tödten und die damit in Gemeinschaft gewesenen Pferde abzusondern und unter Observation zu stellen sind. Zusatz. Die Thierärzte sind zu wiederholten genauen und sorgfältigen Unter- suchungen verdächtiger Thiere anzuhalten; verdächtige Thiere dürfen aus den Pferden der Armee nicht verkauft werden und ist vom Ausbruch der Krankheit unter denselben stets der Civil-OrtsbehÖrde Anzeige zu machen3). Reinigung. §. 120 und 122. Sämmtliche mit rotz- oder wurmkranken Thieren in Berührung gewesenen und von denselben verunreinigten Gegenstände müssen vor- schriftsmässig gereinigt oder vernichtet werden. — Behufs Desinfektion (§§. 26 und 27 der Anlage A.) der Gegenstände muss das für die Reinigung bei gefährlichen anstecken- den Krankheiten Angegebene beobachtet werden. Von den verunreinigten Gegenständen sind besonders die Ställe in ihren einzelnen Theilen sorgfältig zu reinigen; namentlich die Exkremente der Thiere müssen sämmtlich weggeschafft, tief vergraben oder sonst vernichtet, das Lagerstroh verbrannt, die durch Blut etc. verunreinigten Stellen, falls ') Okulare an die Militär-Aerzte vom 22. Novembpr 1828, 24. Mai 1834 ad 6, 3. April 1845 ad 5; Cirkular an d. Generalärzte v. 15. April 1837. 2) Horn, Prnuss. Medicinal-Wesen. Bd. I., S. 209 bis 217. 3) Cirkular-Verfügungen vom 20. April und 26. Juli 1855, 26. April und 10. Juli 1856, 4. Juni 1857 5 Erlass d, Kriegsimn. v. 23. Mai 1852.