Die vasomotorisch-trophischen Neurosen.

  • Cassirer, Richard, 1868-1925.
Date:
1901
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Credit: Die vasomotorisch-trophischen Neurosen. Source: Wellcome Collection.

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    dein grossen Yasomotorencentruin der Medulla oblongata. Von diesem Centrum ziehen Fasern durch die Seitenteile der Medulla spinalis zu den ver- schiedenen Höhen des Rückenmarkes, um sich dort wahrscheinlich in der mittleren grauen Substanz um Zellgruppen herum aufzusplittern, die als die spinalen vasomotorischen Centren anzusehen sind. Diesen Zellgruppen entspringen wiederum Fasern, die durch die Rami communicantes zum Sympathicus und von dort weiter zur Peripherie gehen. Auch in diesen Teil der Yasomotorenbahn sind noch einmal Ganglienzellgrupp en eingeschaltet. Sie liegen an verschiedenen Stellen der Bahn, teils in den G-anglien des Grenzstranges, teils mehr peri- pher, wahrscheinlich zum Teil direkt in den Gefäss- wänden. Diese Zellen sind als die periphersten vaso- motorischen Centren anzusehen. Physiologisch haben wir zwei Arten von Centren und Bahnen zu unterscheiden, die der Yasocon- strictoren und der Y asodilatatoren. Die khnische Bedeutung dieser Thatsachen liegt auf der Hand, es ist durch diese Yielheit offenbar für einen rascheren Ausgleich vasomotorischer Störungen gesorgt, der noch dadurch . begünstigt wird, dass hier die untergeordneten Centren gegen- über den höheren eine relativ grössere Selbständigkeit zu haben scheinen. Auf der anderen Seite erschwert diese Yielheit auch ausserordentlich die localisatorische Diagnose vasomotorischer Störungen, zumal wir kein Mittel haben, aus der Art der Störungen auf deren Sitz zu schliessen, während doch z. B. im motorischen System die Art der Parese uns in der Mehrzahl der Fälle über den Sitz der Läsion Aufschluss giebt. Dazu kommt dann noch, dass wir es ja mit zwei Systemen zu thun haben, einem gefässverengernden und einem gefässerweiternden, und dass ferner von allen möglichen Teilen des Körpers her sehr leicht die mannigfachsten, oben näher geschilderten re- iiectorischen Wirkungen auf das Yasomotorensystem ausgeübt werden können. So erklärt sich eine Thatsache leicht, die wir im speciellen Teil unserer Ausführungen noch oft schwer empfinden werden, dass nämlich weder Art noch Ausbreitung der vaso- motorischen Störungen uns einigermassen sichere Anhaltspunkte über deren Pathogenese ergeben. Nur das eine darf man er- warten, dass dort, wo sich die vasomotorischen Störungen streng an den Yerlauf eines peripheren Nerven knüpfen, die krank- machende Ursache ebenfalls in diesem Nerven sitzt und dessen vasomotorische Fasern schädigt. Yon allgemeiner Giltigkeit und grosser Wichtigkeit für die Klinik der vasomotorischen Erscheinungen scheint mir schliess- lich noch ein Punkt zu sein. Wir sahen schon, dass die Aus- fallserscheinungen von Seiten des Yasomotorensystems eine