Über Fäulnissbacterien und deren Beziehungen zur Septicämie : ein Beitrag zur Morphologie der Speltpilze / von Gustav Hauser.

  • Hauser, Gustav, 1856-1935.
Date:
1885
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Credit: Über Fäulnissbacterien und deren Beziehungen zur Septicämie : ein Beitrag zur Morphologie der Speltpilze / von Gustav Hauser. Source: Wellcome Collection.

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    formen zu bilden, in der Regel nur kurze Zeit erhalten; meistens verschwinden dieselben bei der dritten oder vierten Umzüchtung und zwar oft ganz plötzlich, um vielleicht später nach Generationen ebenso plötzlich wieder zu erscheinen. Selbst wenn man die korkzieher- förmigen Culturen direct überträgt, entwickelt sich die neue Cultur nur in der gewöhnlichen Form, ohne dass auch nur eine einzige derartige Zoogloea zur Entwicklung käme. Die Uebertragung von korkzieherförmigen Zooglöen allein lässt sich sehr leicht dadurch bewerkstelligen, dass man auf die Oberfläche der Gelatine wiederholt absoluten Alkohol längere Zeit einwirken lässt und mit demselben sorgfältig abspült; da nirgends Dauerformen, sondern überall nur Vegetationsformen vorhanden sind, so werden die an der Oberfläche schwärmenden Bacterien dadurch rasch ge- tötet. Man kann auf diese Weise Culturen, welche die geschilderten Zoogloeaformen enthalten, viele Wochen hindurch conserviren und beobachten, indem diese Zoogloeaformen nur selten die Oberfläche erreichen, wodurch allein ein Ausschwärmen derselben erfolgen kann. Die korkzieherförmigen Colonien pflegen in derartig behandelten Culturen mächtig heranzuwachsen und sich prachtvoll zu entwickeln, ohne dass auf der Oberfläche der Gelatine ein weiteres Wachstum erfolgte. Ueberträgt man aber von denselben auf neue Gelatine, so entwickelt sich die neue Cultur in der gewöhnlichen Weise. Die zweite Abweichung, welche bei der Entwicklung der Culturen von Proteus mirabilis beobachtet wird, ist durch das massenhafte Auftreten von Involutionsformen bedingt. Es bilden sich nämlich sowohl an den Stäbchen als auch an den längeren Fäden in dem um den Impfstich entstehenden Bacte- rienrasen, hauptsächlich aber in den schwärmenden Inseln, rundliche, birnförmige oder spindelförmige Anschwellungen, welche an beliebigen Stellen der einzelnen Individuen sich entwickeln können, nament- lich aber an dem einen, seltener an beiden Enden ihren Sitz haben. Weitaus am häufigsten findet man grosse, 0,003—0,007 mm im Durch- messer haltende kugelförmige oder birnförmige Auftreibungen an dem einen Ende längerer Stäbchen und Fäden, wodurch die einzelnen Individuen ein Spermatozoen ähnliches Ansehen erhalten. (Taf. X Fig. 16.) Diese rundlichen Anschwellungen enthalten oft ein oder zwei kleine, etwas dunklere Körperchen, besonders häufig aber sieht man in ihnen runde, das Licht sehr stark brechende, glänzende Körperchen, über deren Natur ich mir nicht klar werden konnte. Ausser dieser häufigsten Involutionsform trifft man nicht selten