Ueber Virilescenz und Rejuvenescenz thierischer Körper : ein Beitrag zur Lehre von der regelwidrigen Metamorphose organischer Körper / von Carl Wilhelm Mehliss.

  • Mehliss, Carl Wilhelm, 1806-1847.
Date:
1838
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Credit: Ueber Virilescenz und Rejuvenescenz thierischer Körper : ein Beitrag zur Lehre von der regelwidrigen Metamorphose organischer Körper / von Carl Wilhelm Mehliss. Source: Wellcome Collection.

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    in höchster Entfaltung ausgestattet: das bildende Leben schreitet in ihm ununterbrochen fort und erstarrt gleichsam zuletzt in der Entfaltung aller Elemente des individuellen Organismus. Das weibliche, zeugende, für das Fortpllanznngsgeschiifi fast unun- terbrochen thätige, für die Zukunft existirende Individuum hin- gegen zeigt eine weniger entwickelte Form, es verharret gewis- sermaassen in einem Zustande von Bildsamkeit, von idealer Vollkommenheit: die bildende Kraft erschöpft sich in ihm nicht durch Hervorbringung speeifischer Charactere in höchster Voll- endung y sie ist mehr auf die Hervorbringung einer zukünftigen Generation gerichtet. In jenem scheint ein Trieb zu herrschen, sich in der Gegenwart zu vollenden, die lebende Generation seiner Art in ihrer höchsten Vollkommenheit zu repräsentiren •, in diesem waltet ein Streben, sieh in der Zukunft zu vollenden, die lebende Generation in höchster Vollkommenheit zu reprodu- ciren. Der geschlechtliche Unterschied ist daher auch nicht so zu verstehen, als wenn das männliche Geschlecht eine vollkom- menere Bildung, als das weibliche, wäre; als ob die beiden Geschlechter verschiedene Gradationen des Bildungs-Typus der Art sejen: denn das männliche Geschlecht erlangt dadurch kein absolutes Uebergewicht an Vollkommenheit und was dasselbe an speeifischen Qualitäten mehr besitzt, als das weibliche, wird bei diesem durch generelle Eigentümlichkeiten ergänzt. Auch ist dieser Unterschied nicht als Etwas zur individuellen Bildung Hinzukommendes, als Product eines besondern in sich abge- schlossenen Processes des bildenden Lebens zu betrachten, son- dern er geht unmittelbar ans dem allgemeinen bildenden Leben im Organismus, das aber durch die geschlechtliche Bestimmung eine besondere Richtung erhalten hat, hervor. Was man Ge- schlechts-Kennzeichen nennt, sind dalier nur die dem thierischen Körper als Art zukommenden Merkmale, welche das bildende Leben bei beiden Geschlechtern hervorzubringen strebt, deren Entwickelung aber durch die geschlechtliche Bedeutung modifi- cirt wird. Jede Störung, jede Trübung des geschlechtlichen